Berglinde wird zum Schweizer Standbein von Blockstream

Die Schweizer Kryptolandschaft ist für ihre Dynamik bekannt, aber in den letzten Tagen ist noch mehr Bewegung in die Branche gekommen als üblich.

Der Bundesrat hat endlich die lang erwartete Vorlage für eine Anpassung des Finanzinstitutsgesetzes (Finig) im Sinne von Blockchain, Stablecoin & Co in die Vernehmlassung gegeben. 21Shares, ein Schweizer Krypto-Pionier mit der in diesem Bereich weltweit grössten Palette an Exchange Trade Products (ETP), wird von FalconX übernommen, einem führenden Broker im Bereich digitale Assets für Institutionelle. Und mit Cryptonow hat das erste Schweizer Krypto-Unternehmen mit Stammhaus Schweiz die begehrte MiCAR-Lizenz für die EU erhalten. Das Fürstentum Liechtenstein lanciert die Blockchain-Infrastruktur LTIN mit Zielmarkt Europo und die Welt. Und im Gespräch mit finews.ch erklärte «CryptoDad», weshalb die Schweiz ihren Vorsprung eingebüsst hat.

Von Adam Back geführt

Am Donnerstag folgte die Mitteilung, dass Berglinde von Blockstream Capital Partners (BCP) übernommen wird. Die 2024 von Phil Lojacono gegründete Zuger Boutique Berglinde ist auf Bitcoin-Lösungen für Institutionelle und auf mit Bitcoin besicherte Kredite spezialisiert. Das Unternehmen berät Banken und Finanzinstitute, wie sie Bitcoin in ihre Prozesse integrieren können und bietet Kreditprodukte an, die eine Überdeckung mit Bitcoin aufweisen. Das ermöglicht es, Kunden Liquidität bereitzustellen, ohne dass diese ihre Bitcoin-Positionen abbauen müssen. Berglinde vertreibt zudem Bitcoin-Finanzprodukte.

BCP ist die Investmentgesellschaft von Blockstream, die vom in der internationalen Krypto-Szene bekannten Adam Back geführt wird. BCP investiert querbeet in Anlagen mit Bitcoin-Bezug (Infrastruktur, Anwendungen, Finanzinstrumente), aber auch in andere Anlageklassen.

Expansion in Europa

Die Übernahme sei ein wichtiger Schritt für die Expansion von BCP in Europa, die auf andere strategische Investitionen in den Verwahrer Komainu und weitere Bitcoin-Finanzinfrastrukturunternehmen folge. Mit Berglinde stärke BCP seine Position in der Schweiz.

BCP-Managing-Partner Peter Paul Pardi kommentiert: «Diese Übernahme spiegelt unsere langfristige Vision wider: den Aufbau eines vollständig integrierten Bitcoin-Finanzökosystems, das die Infrastruktur, die Verwahrung und die Vermögensverwaltung umfasst.»

Berglinde-Gründer Lojacono sekundiert: «Der Schulterschluss mit BCP ist ein tiefgreifender Einschnitt für Berglinde.» Man werde gemeinsam neue Möglichkeiten für die Bitcoin-Wirtschaft in Europa erschliessen.»

Synergien mit Blick auf Treasury-Vehikel?

Die Gelegenheit für einen Ausstieg nutzt Lojacono nicht. Er bleibt dem neuen Schweizer Standbein von BCP erhalten.

BCP hat kürzlich eine Treasury-Gesellschaft an der Nasdaq (Bitcoin Standard Treasury Company, Kürzel BSTR) kotieren lassen, dessen primärer Zweck es ist, Bitcoins zu halten. Diese Bitcoins können natürlich auch als Deckung für Kredite verwendet werden – und hier könnte das Knowhow von Berglinde zum Tragen kommen bzw. sich zur Skalierung anbieten.