Der Rückversicherer Swiss Re verhandelt mit dem japanischen Konzern Softbank über dessen Einstieg. Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz sieht gewaltige Umwälzungen auf die Versicherungsbranche zukommen.

«Wir prüfen mit Softbank einige Projekte», sagt Walter Kielholz, Verwaltungsratspräsident des Rückversicherers Swiss Re in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (bezahlpflichtig). Bei den Verhandlungen mit dem japanischen Mischkonzern steht ein Einstieg des Technologie-Investors beim Rückversicherer oder eine strategische Partnerschaft zur Debatte.

Doch Kielholz denkt in dem Interview über die Vorteile einer solchen Partnerschaft hinaus. Er erwartet gewaltige Umwälzungen für die Branche, insbesondere im Geschäft mit Autoversicherungen.

Keiner wird mehr ein Auto besitzen

Die Hälfte des Prämienvolumens entfalle aufs Autogeschäft, und dieses werde grösstenteils wegfallen, warnt er. Während heute noch fast alle Autos privat versichert seien, werde dieser Anteil in Zukunft massiv absinken. Denn selbstfahrende Autos würden in Grossstadtregionen dazu führen, dass niemand mehr ein Auto kaufen werde. Kielholz erwartet einen Einbruch auf 15 Prozent. Stattdessen würden die Autos einer Vielzahl von Plattformen gehören.

Kielholz sagte auch, Swiss Re müsse «näher ans Risiko rücken». Heute sei der Rückversicherer das letzte Glied in einer Kette von Vermittlungsdiensten. Ganz vorne stünden aber digitale Konzerne wie Uber, Airbnb oder E-Commerce-Plattformen wie Amazon und Alibaba.

Da diese über eine Fülle von Kundendaten verfügten, wären sie in der Lage, auch Versicherungsprodukte anzubieten, so der 67-jährige Kielholz, der Kooperationen mit solchen Anbietern als Möglichkeit sieht.

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