Zahlreiche Schweizer Banker kehren nach langen Wochen im Lockdown an den Arbeitsplatz zurück. Für die Daheimgebliebenen kann dies den Stress potenzieren – dagegen helfen folgende Strategien.

Bei der zweitgrössten Bank der Landes, der Credit Suisse (CS), hat die Rückkehr aus dem Homeoffice begonnen. Gemäss einem Plan mit mehreren Phasen lässt das Institut hierzulande die Banker je hälftig als «Split Team» an den Arbeitsplatz zurück. Andere Geldhäuser signalisieren hingegen wenig Eile zur Rückkehr ins Büro.

Für die Daheimgebliebenen bedeutet das mitunter zusätzlichen Stress. Während eine Mehrheit scheinbar gut mit dem Lockdown zurechtgekommen ist und Umfragen unter Angestellten auf den Wunsch nach mehr Arbeit von zuhause aus hindeuten, hat sich das Homeoffice für nicht wenige Finanzprofis als regelrechte Tortur erwiesen, wie auch finews.ch berichtete (etwa hier, hier und hier).

Schiere Dauer wird gefährlich

Die Stressoren sind, wie sich zeigt, eher noch mannigfaltiger geworden. Wenn Berufskollegen ins Büro zurückkehren, nimmt das persönliche Gefühl des Eingesperrtseins zu. Neu hinzu kommt die Angst, im Betrieb zu wenig präsent zu sein und im täglichen «Self Marketing» an Terrain zu verlieren. Dies auch im Hinblick auf eine drohende Kündigungswelle im Metier.

Vor allem aber könnte nun die schiere Dauer des Zustands Opfer fordern: Die Agentur «Bloomberg» spricht diesbezüglich bereits von der Gefahr eines Corona-Burnouts.

Fremdbild und Pausentag

Glücklicherweise hat sich mit den gelockerten Corona-Massnahmen auch die Palette erweitert, dem Stress zu begegnen. «Bloomberg» nennt explizit auch den regelmässigen Kontakt mit Kollegen und Freunden sowie das Training und Bewegung draussen vor der Tür. Weitere Strategien sind:

  • Routine aufbrechen: Passen Sie den Arbeitstag wenn immer möglich an ihren Rhythmus im Privatleben an. Lassen Sie die Bürozeiten in Büro.
  • Pausentag einschalten: Die Arbeit über digitale Kanäle ist deutlich anspruchsvoller als der Direktkontakt auf der Arbeit, sie bedingt Vor- und Nachbereitung. Entsprechend sollten Sie einen «unproduktiven»Tag pro Woche einschalten, um sich den Aufgaben abseits des Online-Sitzungsmarathons zu widmen.
  • Nickerchen sind erlaubt: Kurzes Wegtreten ist erlaubt und kann unter der Rubrik tägliche Wellness (siehe unten) explizit eingebaut werden.
  • Wellness nicht erst am Wochenende: Jeder Arbeitstag sollte Wellness-Elemente enthalten. Zu denken ist da weniger an Heilschlamm-Packungen als an Zeit für den sozialen Austausch, Reflexion, Sport – kurz: an alles, was Freude macht.
  • Fremdbild erfragen: Holen Sie regelmässig die Meinung von anderen ein, wie die ihren Zustand und ihre Arbeit beurteilen. Nehmen Sie die Beobachtungen ernst. Die Aussensicht kann helfen, Anzeichen eines Burnout frühzeitig zu erkennen.