Postfinance: Die Tochter, welche die Mutter stützt

Die Postfinance, die mit UBS, der Zürcher Kantonalbank und Raiffeisen zum Quartett der systemrelevanten Schweizer Banken gehört (aber anders als die drei anderen Institute keine Kredite vergeben darf), hat in den ersten neun Monaten 2025 ein Betriebsergebnis (EBIT) von 224 Millionen Franken erzielt, ein Plus von 66 Millionen gegenüber der Vorjahresperiode. Dies ist dem Zwischenabschluss der Muttergesellschaft Post zu entnehmen, der am Dienstag publiziert worden ist.

Der Betriebsertrag ging allerdings von 1'452 Millionen auf 1'208 Millionen Franken zurück. Tieferer Betriebsertrag und höheres Betriebsergebnis: Das ist nur durch eine Senkung des Geschäftsaufwands möglich, die gemäss Postfinance «durch eine gezielte Fokussierung im Innovationsportfolio sowie Effizienzmassnahmen» zustande kam.

Schwieriges Umfeld für attraktive Konditionen

Postfinance habe in einem schwierigen Marktumfeld mit weiteren Leitzinssenkungen und einer expansiveren Geldpolitik der Nationalbank operiert. Diese Entwicklung schränke den Spielraum für attraktive Kundenzinsen weiterhin ein, heisst es im Communiqué.

Immerhin: Das anhaltend hohe Kundenvertrauen habe zu einer soliden Entwicklung im Zinsgeschäft und zu weiterem Wachstum in den strategischen, zinsunabhängigen Geschäftsfeldern Anlegen und Zahlungsverkehr geführt. Das zinsindifferente Kundenvermögen konnte von 20,1 Milliarden im Vorjahr auf nun 22 Milliarden Franken gesteigert werden.

Und auch aus Sicht der Mutter hat die Tochter geliefert: «Postfinance stützt das Ergebnis des gesamten Konzerns massgeblich», attestiert die Post, die dem Bund gehört (was der Grund für das erwähnte Kreditvergabeverbot der Postfinance ist).