Edouard_Crestin_Billet_75Zuletzt war er Chefstratege für die Finanzanalyse bei der Genfer Privatbank Mirabaud und leitete das institutionelle Geschäft. Jetzt hat er neue Pläne mit der Finanzboutique 1875 Finance.

Der 53-jährige Edouard Crestin-Billet (Bild) stösst Anfang 2013 zum Genfer Vermögensverwalter 1875 Finance. Dort soll er das Geschäft mit der institutionellen Kundschaft, also mit Pensionskassen, Versicherungen und anderen Vorsorgeinstituten, aufbauen und leiten.

Über die nächsten drei bis fünf Jahre will Crestin-Billet dabei Kundengelder von 3 bis 5 Milliarden Franken akquirieren und so seiner Arbeitgeberin neben der klassischen Vermögensverwaltung und dem Multi-Family Office ein drittes Standbein verschaffen.

Drei reiche Familien im Kundenportefeuille

Die vor sechs Jahren von ehemaligen Führungskräften der UBS-Tochter Ferrier Lullin gegründete Vermögensverwaltungsfirma 1875 Finance verwaltet heute mit 25 Mitarbeitern gut 5 Milliarden Franken. Davon kommen rund 3 Milliarden Franken von drei vermögenden Familien. Die anderen 2 Milliarden Franken stammen von weiteren wohlhabenden Kunden, wie finews.ch bereits vor wenigen Monaten berichtete.

Crestin-Billet studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Genf. Seine berufliche Karriere startete er beim Schweizerischen Bankverein, wo er den Bereich Investment Advisory aufbaute. Später war er Chief Investment Officer (CIO) der Banque Edouard Constant.

Offene Produkte-Architektur

Die vergangenen zwölf Jahre stand er im Sold der Genfer Privatbank Mirabaud, wo er zuletzt als Chefstratege für die Finanzanalyse und die institutionelle Vermögensverwaltung verantwortlich zeichnete.

Angesichts der zunehmend komplexeren Finanzmärkte würden viele Pensionskassen vermehrt mit kleineren Vermögensverwaltern arbeiten wollen, sagt Crestin-Billet. Im Gegensatz zu grossen Banken könnten kleinere Akteure denn auch unabhängiger und im Sinne einer offenen Produkte-Architektur agieren.

Massnahme gegen Margendruck

«Als Unternehmen, das keine eigenen Finanzprodukte anbietet, sondern über Kooperationen mit externen Fachleuten Anlagelösungen konzipiert, bieten wir den höchsten Grad an Unabhängigkeit und sind zudem frei von Interessenkonflikten», unterstreicht Crestin-Billet. Um gleichzeitig dem Margendruck in der Branche entgegenzuwirken, sei der Einstieg ins Geschäft mit institutionellen Anlegern eine naheliegende Option.

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