Die UBS erwirtschaftet hierzulande zwar solide Zahlen. Doch die Richtung zeigt offenbar nach unten. Schweiz-Chef Lukas Gähwiler muss handeln.

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Lukas Gähwiler (Bild), der Schweiz-Chef der UBS, kommt mit seinen rund 10'000 Angestellten operativ nicht vom Fleck. Dies berichtete die «Schweiz am Sonntag» am vergangenen Wochenende.

Während seine Kollegen in der Geschäftsleitung im Investmentbanking sowie in der Vermögensverwaltung für reiche Kunden im 1. Quartal 2013 Traumresultate präsentiert hätten, habe Gähwiler enttäuschende Zahlen vorgelegt, schreibt die Zeitung. Die UBS Schweiz dümple vor sich hin, beschreibt ein Ex-Kadermann die Situation.

Schrumpfende Erträge

Zwar erwirtschafte die Bank in der Schweiz nach wie vor sehr solide Zahlen und liefere jedes Quartal nahezu eine Milliarde Franken Einkommen ab. Doch die Richtung zeige klar nach unten.

Die Erträge schrumpften in den letzten zwei Jahren um knapp 5 Prozent auf 919 Millionen Franken, wie die Wochenend-Zeitung weiter berichtet. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 6 auf 62,2 Prozent.

Sergio Ermottis Zielband verpasst

Damit habe Gähwiler das von Konzernchef Sergio Ermotti vorgegebene Zielband (50 bis 60 Prozent) um zwei Punkte verpasst, so die «Schweiz am Sonntag».

Diese Überschreitung muss Gähwiler in den nächsten Monaten korrigieren. Das gehe allerdings nur, wenn er die Erträge steigere und/oder die Kosten senke, heisst es weiter.

Weitere Entlassungen?

Das Personal, der grösste Kostenblock einer Bank, musste in der jüngeren Vergangenheit bereits stark leiden: Vor zwei Jahren beschäftigte der Bereich Retail & Corporate von Gähwiler 11'545 Mitarbeiter. Ende März 2013 waren es 9'652 – ein Minus von 16,4 Prozent.

Zwar werde Gähwiler auch in den nächsten Monaten an der Optimierungsschraube drehen und weitere Entlassungen vornehmen, schreibt die Zeitung. Doch die Zitrone ist langsam ausgepresst, die «Energie vieler Mitarbeiter nach der x-ten Restrukturierung am Boden», stellt ein nicht näher bezeichneter Mitarbeiter fest.

Margen im Sinkflug

«Wir gewinnen Marktanteile zurück», sagte hingegen Finanzchef Tom Naratil vergangene Woche an der Quartalstelefonkonferenz. Tatsächlich ist an den Zahlen abzulesen, dass die Verpflichtungen gegenüber den Kunden deutlich zugenommen haben. Insgesamt erhöhte sich das neu geschaffene Geschäftsvolumen um 4,7 Prozent. Damit liegt der Zuwachs deutlich über dem Wirtschaftswachstum in der Schweiz.

Doch unter dem Strich bleibe immer weniger liegen, resümiert die «Schweiz am Sonntag». Die Margen würden sich im Sinkflug befinden. Daraus folgert das Blatt: «Der UBS-Schweiz-Chef ist in einer ähnlichen Situation wie Pierin Vincenz von der Raiffeisen-Gruppe: Beide müssen sich vorwerfen lassen, viel leeres Stroh zu dreschen.»

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