Die vor bald fünf Jahren von Ex-UBS-Angestellten gegründete Banque Pâris Bertrand Sturdza hat erstmals die Höhe ihrer Kundengelder offenbart.

In einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» erklärte der Teilhaber Olivier Bertrand, dass die Banque Pâris Bertrand Sturdza (PBS) inzwischen fast 3 Milliarden Franken an Kundengeldern verwalte. Ausserdem sagte er weiter, dass das Unternehmen seit seinem dritten Geschäftsjahr profitabel sei.

Diesen Erfolg begründet der frühere UBS-Banker mit einer strengen Kostenkontrolle und der Auslagerung zahlreicher Geschäftsbereiche, namentlich in der Informatik, im Brokerage sowie in der Administration. Dies ermögliche es, den Mitarbeiterbestand bei überschaubaren 30 Personen zu halten, während sonst im Normalfall wohl an die 60 Beschäftigten nötig wären, so Bertrand.

Kein Schwarzgeld

Da das Institut erst vor rund fünf Jahren gegründet wurde, sei es auch nicht mit der ganzen Schwarzgeld-Problematik konfrontiert, heisst es in dem Artikel weiter.

Olivier Bertrand und Pierre Pâris, beides frühere UBS-Private-Banker hatten 2009 ihr eigenes Institut gegründet, wie finews.ch ausführlich berichtete. Damals sagte Pâris: «Die Krise hat das Vertrauen in die Banken erschüttert. Darum bin ich überzeugt, dass sehr grosse Vermögen künftig anders betreut werden müssen, als es UBS, Credit Suisse oder Pictet bisher getan haben. Es braucht wieder mehr Glaubwürdigkeit im Handeln.»

Bekannte Bankiers

Unterstützung erhielt das Institut damals durch die Banque Baring Brothers Sturdza in Genf. Baring-Präsident Eric Sturdza, ein bekannter Bankier auf dem Platz Genf, sowie Baring-Vize Raphael Jacquet stiegen als Aktionäre der Bank ein.

Die Initianten Pâris und Bertrand legten allerdings schon damals grossen Wert darauf, dass sie mit ihrer Bank eigenständig sind.

Im März 2012 wurde dann der landesweit bekannte Schweizer Banker George Gagnebin zum Präsidenten des Geldinstituts gewählt.

Steile Karriere

Gagnebin legte ab 1969 beim Schweizerischen Bankverein eine steile Karriere hin. Vor der Fusion mit der Bankgesellschaft, 1998, war er dort Mitglied des Management Committee. Danach übte er in der neuen UBS zahlreiche Führungsfunktionen im Private Banking aus.

Er leitete das Geschäft mit den Kunden aus Europe, Mittleren Osten und Afrika, war CEO Private Banking und zuletzt Chairman Wealth Management and Business Banking sowie Vizepräsident der SBC Wealth Management.

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