Ein Private Banker der Neuen Zürcher Bank soll US-Kunden beim Steuerbetrug geholfen haben. Bis zum Jahr 2002 arbeitete er bei der UBS.

Das US-Justizministerium und die Steuerbehörde IRS haben gemeinsam eine Klage gegen einen Zürcher Anwalt und gegen einen Manager der Neuen Zürcher Bank eingereicht. Beide hätten an einer Verschwörung zum Betrug der USA teilgenommen, so die Meldung des Justizministeriums: Sie hätten reichen Amerikanern dabei geholfen, in der Schweiz Vermögenswerte vor den US-Steuerbehörden zu verstecken.

In einer Mitteilung, die das Justizministerium in Washington veröffentlichte, werden beide Angeklagten mit vollem Namen genannt: Der eine ist Matthias Rickenbach, ein Anwalt mit Büro in Zollikon; er habe laut den US-Behörden amerikanische Klienten betreut.

Angeklagt («indicted») wird ferner Hansruedi Schumacher von der Neuen Zürcher Bank. Schumacher kam ursprünglich von der UBS und arbeitet seit 2002 im Private Banking der an der Zürcher Gartenstrasse beheimateten Bankboutique. Wie eine Sprecherin der Bank heute gegenüber Radio DRS sagte, wurde Schumacher inzwischen entlassen. Lesen Sie die Stellungnahme der NZB auf diesem Link.

Falsche Dokumente, falsche Kreditkarten?

Die beiden Schweizer seien regelmässig in die USA gereist, um dort reiche Kunden zu beraten, wobei sie den US-Behörden falsche Angaben zum Zweck ihrer Einreise gemacht hätten, behauptet das Justizministerium weiter. Manchmal hätten die Männer auch Bargeld für ihre Kunden transportiert.

Zudem hätten die Schweizer ihren Kunden zu Tarnfirmen im Ausland verholfen, sie hätten für sie Kreditkarten eingelöst und auch Bankdokumente gefälscht, um den Eindruck entstehen zu lassen, dass Vermögenswerte von amerikanischen Kunden eigentlich Schweizer Bürgern gehörten.

Die NZB hat keine US-Filialen

Als einzelne amerikanische Kunden planten, ihr Schwarzgeld gegenüber den US-Behörden offenzulegen, hätten die beiden Angeklagten die Leute entmutigt – und sie dazu angehalten, ihre Vermögenswerte von der UBS zur Neuen Zürcher Bank (NZB) zu verschieben. Ihr Argument: Da die NZB keine US-Ableger habe, könnten die USA kaum Druck auf sie ausüben, weshalb das Schwarzgeld dort besser aufgehoben sei.

Bereits Ende Juli war bekannt geworden, dass ein des Steuerbetrugs angeklagter UBS-Kunde in den USA – Jeffrey Chernik – kritische Aussagen zur Rolle der Neuen Zürcher Bank und seines Anwalts gemacht habe. Die NZB bestätigte dabei, dass sie in der Vergangenheit Kundenberater von der UBS übernommen habe – und mit ihnen auch einige Kunden der Grossbank, darunter US-Bürger.

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