Kaum ist die Geschichte von Ex-UBS-Mann Raoul Weil zu Ende, knüpft sich die USA den nächsten Schweizer Banker wegen Beihilfe zum Steuerbetrug vor.

Die Serie reisst nicht ab. Die USA werfen jetzt einem ehemaligen Kundenberater der Privatbank Rahn & Bodmer vor, er sei US-Steuerpflichtigen dabei behilflich gewesen, «hunderte von Millionen Dollar» in Offshore-Konten vor dem US-Fiskus versteckt zu haben. Dies meldete die Nachrichtenagentur «Reuters».

Anders als im Fall Weil klagt nicht das Justizministerium, sondern Bankenschreck Preet Bharara persönlich. Der gefürchtete New Yorker Staatsanwalt brachte mit der Bank Wegelin das älteste private Geldinstitut der Schweiz zu Fall.

«Älteste Privatbank in Zürich»

Nun ist die älteste Zürcher Privatbank an der Reihe. Die Bank und der Name des angeklagten Bankers wird in der Anklageschrift zwar nicht genannt. Doch Bharara spricht von der ältesten Privatbank in Zürich. Eine Beschreibung die haargenau auf die Privatbank Rahn & Bodmer passt, wie auch «Reuters» feststellt.

Beim Angeklagten soll es sich laut «Reuters» um Martin Dünki handeln. Bharara wirft dem 66-jährigen ehemaligen Vizedirektor der Zürcher Privatbank vor, zwischen 1995 und 2012 «hunderte von Millionen Dollar» an nicht deklarierten Vermögen von US-Kunden betreut zu haben – etwa über Stiftungen in Panama oder Goldkäufe.

Genannt wird das Beispiel eines einzelnen US-Kunden, dem der Angeschuldigte geholfen haben soll, Vermögenswerte von fast 300 Millionen Dollar mit Hilfe liberianischer Firmen versteckt zu haben.

Auch Komplizen im Visier

Der Beschuldigte arbeitete bis Ende Januar 2012 bei der Zürcher Privatbank, gegen die ebenfalls strafrechtlich ermittelt wird. Dünki lebt offenbar in der Schweiz und wurde nicht verhaftet. Noch gilt die Unschuldsvermutung.

Als Komplize werden zudem der als Jurist für Rahn & Bodmer tätige N.O. (Name der Redaktion bekannt), Ex-Partner einer Zürcher Anwaltskanzlei, und ein nicht genannter Anwalt in Kalifornien genannt. Alle haben laut der Anklageschrift 1999 mit vereinten Kräften angefangen, nicht deklarierte Konten von US-Kunden zu bewirtschaften, heisst es.

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