Eine Werbung der Schweizer Grossbank UBS zieht den Spott von Segelsportlern auf sich. Das weckt gemischte Erinnerungen.

Kein Geringerer als der globale Marketing-Chef Johan Jervøe rührte die grosse UBS-Marketing-Kampagne rund um «Fragen des Lebens» an. Ein Sujet (siehe oben) zeigt einen rüstigen Pensionär, der seine Segeljacht kühn durch stürmische Fluten steuert.

«Wenn immer Sie ein neues Kapitel im Leben aufschlagen, wollen Sie das Beste daraus machen», textet die Grossbank-Werbung zur heroischen Pose – und lässt durchblicken, dass die UBS dabei gerne behilflich sein würde.

Ohne Sicherheitsleine

Wie sich zeigt, sorgt das bei anderen Segelsportlern nun für Stirnrunzeln. So schreibt ein im britischen Segler-Mekka Isle of Wight ansässiger Leser der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig), dass er sich grosse Sorgen um den Mann in der UBS-Werbung mache.

«Das nächste Kapitel seines Lebens dürfte kurz ausfallen», konstatiert der Leserbrief. Denn der Protagonist sitze auf dem gefährlichem Leebord seiner Jacht, schaue nach hinten statt nach vorn und trage weder Rettunsgweste noch Sicherheitsleine – obwohl er offensichtlich ganz alleine auf dem Schiff sei. Und das bei stürmischer See.

«Ich kann nur hoffen», so der Leser weiter, «dass die Schweizer Bank ihren Kunden nicht empfiehlt, bei ihren Investments ähnliche Risiken einzugehen.»

Erinnerungen an Alinghi

Der Spott trifft und erinnert an die Zeiten, als sich die UBS das letzte Mal in die Seglerei vorwagte: Als Hauptsponsor des Teams Alinghi ihres damaligen Verwaltungsrats Ernesto Bertarelli erlebte die Grossbank alle Höhen und Tiefen, welche dieser Sport zu bieten hat.

So im Jahr 2003 den überraschenden Sieg des Teams am America’s Cup, 2007 die erfolgreiche Titelverteidigung – jedoch auch das juristische Hickhack um die Modalitäten des Rennens, die dann 2008 zur einem Sponsoring-Stopp führten. Im Jahr 2009 war die UBS dann wegen der Finanzkrise selber leck geschlagen – und gab ihr Alinghi-Engagement endgültig auf.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel