Nächste Woche tritt Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner vor die Aktionäre. Stimmrechtsvertreter kündigten bereits an, dort schweres Geschütz aufzufahren.

Dass die Generalversammlung der Credit Suisse (CS) am 29. April für den Präsidenten Urs Rohner keine Spazierfahrt wird, zeichnete sich bereits lange im Vorfeld ab.

Nun ist klar, dass dem obersten Lenker der schlingernden Schweizer Grossbank am Freitag in einer Woche schwere Stunden bevorstehen. So will Vincent Kaufmann, Direktor des streitbaren Aktionärsvertreters Ethos, sich gegen sämtliche Anträge bezüglich der Managerlöhne bei der CS stellen. «Streicht den CS-Chefs den Bonus!», heisst es in der Abstimmungsempfehlung für die bevorstehende Eignerversammlung, wie Kaufmann gegenüber der Agentur «AWP» bestätigte.

«Nachweislich keinen guten Job gemacht»

Es sei unverständlich, dass die von CEO Tidjane Thiam angeführte Geschäftsleitung der CS insgesamt einen Bonus von 34,6 Millionen Franken erhalte, begründet Ethos die Nein-Parole. Der Stimmrechtsverteter stört sich laut dem Bericht auch an Thiams bedingungsloser Ablösesumme, welche die Bank diesem für seinen Wechsel vom britischen Versicherer Prudential zahlt.

Zudem fährt Kaufmann schweres Geschütz gegen Rohner persönlich auf. «Er hat nachweislich keinen guten Job gemacht, also sollte er eigentlich zurücktreten», findet der Ethos-Direktor. Dennoch will Ethos für dessen Wiederwahl stimmen.

Rettung aus dem Ausland

Damit gerät der amtierende CS-Präsident mit Blick auf die Generalversammlung noch mehr unter Druck. Auch finews.ch urteilte kürzlich, dass vor allem der Verwaltungsrat unter Rohners Führung schuld am Sturz der Grossbank sei.

Dennoch: Rein rechnerisch muss der Bankpräsident das Treffen mit den Aktionären nicht gross fürchten. Denn der weitaus einflussreichere amerikanische Stimmrechtsvertreter ISS hat alle Anträge des CS-Verwaltungsrats gutgeheissen, wie weiter berichtet wird.

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