Die einstige Prestige-Immobilie der UBS im amerikanischen Stamford soll jetzt zum Schleuderpreis weg. Es ist das Ende einer Ära.

Weltgrösster Handelsraum zu verkaufen – günstig! So liessen sich die Vorgänge auf den Punkt bringen, die sich derzeit in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut abspielen. Wie das amerikanische Finanzblatt «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet, soll die Hypothek auf der einstigen Flaggschiff-Immobilie der Schweizer Grossbank jetzt an den Mann gebracht werden.

Der Handelsraum, der grösser ist als ein Fussballfeld, und in den das UBS-Vorgänger-Institut Schweizerischer Bankverein in den 1990er-Jahren Hunderte Trader aus New York heraus umgesiedelt hatte, ist mit knapp 150 Millionen Dollar bewertet. Dem Bericht zufolge dürfte die Hypothek nun zu einem saftigen Abschlag über die Theke gehen.

Angelockt mit Steuergeschenken

Damit endet in Stamford die hohe Zeit des Investmentbanking. Im Jahr 1994 hatte die Gemeinde die Schweizer Grossbank mit Steuergeschenken von 120 Millionen Dollar von der Wall Street weggelockt, 2011 bot Stamford der UBS nochmals Anreize im Wert von 20 Millionen Dollar, wenn sie nur nicht ausziehen würde. Bereits stehen in der Stadt 30 Prozent der Geschäftsliegenschaften leer.

Der gigantische Handelsraum am 677 Washington Boulevard ist nun weitgehend verwaist – ganz fern scheinen die Zeiten, als die Halle vor lauter Tradern beinahe aus den Nähten platzte (siehe Bild unten).

Stamfordthen 500

Rückzug auf Raten

Die Finanzkrise, die höheren Eigenkapital-Anforderungen im Investmentbanking und die sinkenden Mieten im benachbarten New York haben das Schicksal des Kolosses von Stamford besiegelt. Die UBS ist längst in ein benachbartes Gebäude gezogen. Mittlerweile beschäftigt ihre Investmentbank in dem ganzen Ort noch 2'000 Angestellte – gegenüber 5'000 noch fünf Jahre zuvor.

Derweil wird für 677 Washington Boulevard nach neuen Verwendungszwecken gesucht. Die Ideen reichen von einer Eisbahn bis zu Filmstudios.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.69%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.18%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.03%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.48%
pixel