Die Trading-Bank Saxo Schweiz zügelt ihren Sitz von Zollikon in die Zürcher Innenstadt. CEO Patrick Hunger kündigt im Gespräch mit finews.ch ausserdem die Eröffnung einer Trading-Lounge mitten in der City an.

Ab 20. März 2017 sitzt die Saxo Bank Schweiz offiziell nicht mehr in Zollikon, sondern an der Beethovenstrasse 33 in Zürich. Im zweiten Stock der frisch renovierten Räumlichkeiten ziehen nun bald 49 Saxo-Banker ein. An der selben Adresse residieren bereits die China Constraction Bank (CCB), Morgan Stanley und der Rückverscherer Tokio Millenium Re.

Beethovenstrasse 500

Im Erdgeschoss richtet die Saxo Bank Schweiz zudem eine Trading-Lounge ein, die im Mai/Juni bezugsbereit sein soll, wie Saxo-CEO Patrick Hunger (Bild unten) im Gespräch mit finews.ch erklärte. Analog zur Trading-Lounge in der Genfer Niederlassung werden dort künftig Kundenseminare und -events durchgeführt.

Hunger 501

Ebenfalls ab Mai/Juni stellt Saxo Schweiz am neuen Zürcher Standort Startups aus der Fintechszene einen Meetingraum inklusive Infrastruktur gratis zur Verfügung. Dieses Angebot wird laut Hunger durch den Verein Swiss Finance Startups (SFS) unterstützt, bei welchem Saxo Schweiz Sponsoring Partner ist.

Besser fürs Networking

Der Umzug in die Zürcher «City» stellt für den 46-jährigen Länderchef auch eine Art Neuanfang dar. «Wir rücken so näher an unsere Kunden. Obwohl wir eine Online-Trading und Investmentbank sind, ist der physische Kontakt mit unseren Kunden und unseren Geschäftspartnern zentral», so Hunger. Überdies lässt sich in Zürich besser «Netzwerken» als in Zollikon, erklärt der ehemalige General Counsel der Credit Suisse Trust.

Die Saxo Bank Schweiz durchlebte seit Anfang 2015 schwierige Zeiten. Sie kam nach Verlusten durch die plötzliche Aufhebung des Euromindestkurses im Januar 2015 unter Druck. Die Bank musste hohe Wertberichtigungen vornehmen und sah sich mit Kundenklagen konfrontiert. Saxo Schweiz schloss das Jahr denn auch mit einem Verlust ab.

Im Juli 2016 übernahm Hunger zuerst interimistisch das CEO-Amt von seinem Vorgänger Antonio Ferrante. Seit September letzten Jahres ist er offiziell Chef der Online-Bank. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres kehrte die Schweizer Niederlassung des dänischstämmigen Finanzinstituts in die Gewinnzone zurück. Und dabei soll es auch bleiben. Laut Hunger wird Saxo Bank Schweiz das Geschäftsjahr 2016 mit einem Reingewinn abschliessen.

Hilfe von McKinsey

Ihm obliegt nun die Aufgabe, das Finanzinstitut wieder auf Wachstumskurs zu trimmen. Sein Ziel: Mit möglichst wenigen, aber den richtigen Mitarbeitenden aktive Trader, Investoren und Wholesale-Kunden effizient zu bedienen und die Saxo Plattform-Technologie zu skalieren. Und um die Implementierung der Saxo «Value Proposition» zu stärken, hat die Saxo Gruppe Spezialisten von McKinsey ins Haus geholt, wie Hunger weiter erklärt.

Ende Januar entliess die Saxo Bank Schweiz im Rahmen eines konzernweiten Kostensenkungsprogramms vier Beschäftigte, wie finews.ch berichtete. «Mit dem aktuellen Personalbestand sind wir nun gut aufgestellt», so Hunger.

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