Sie sind noch keine 30 Jahre alt. Doch bei den Investmentbanken der UBS und der Credit Suisse an der Wall Street gelten sie bereits als Überflieger. Was sie von ihren Altersgenossen abhebt.

Unter den Tausenden hoffnungsvollen Jungbankern im amerikanischen Finanz-Mekka hinauszustechen, ist wohl schwieriger denn je. Nicht nur ist das Business hoch kompetitiv und rekrutiert nur die besten Uni-Abgänger. Die Coronakrise hat auch dafür gesorgt, dass gewisse Bereiche fast zum Stillstand gekommen sind, während Sparten wie der Handel überschiessen. Kurz: jede Routine ging über Bord.

Dennoch ist es Lacey Vigmostad Giliberto bei der Credit Suisse (CS) und Alex Tingle bei der UBS gelungen, vom Wirtschaftsportal «Business Insider» (Artikel bezahlpflichtig) zu den «25 Wall-Street-Leadern von morgen» gerechnet zu werden.

Beide sind noch keine 30, zeigen aber Fähigkeiten, die in Zukunft im Banking gefragt sein dürften: Sie punkten nicht nur mit Banking-Fähigkeiten, sondern auch mit emotionaler Intelligenz.

Wider die Macho-Hochburg

Der 27-jährige Kanadier Tingle (Bild unten) wurde von der UBS vor sechs Jahren direkt vom Boston College geholt; er stieg im klassischen Investmentbanking zum Director auf, wobei er sich auf Firmen aus dem Technologie-, Medien- und Telekombereich fokussiert. Laut dem Bericht halt er zudem mit, den Bereich Private Capital Markets aufzubauen.

Das Business, dass die Grossbank nun auch ausserhalb den USA ausrollt, schlägt die Brücke zwischen den flüssigen Mitteln der schwerreichen Kunden in der Vermögensverwaltung und dem Kapitalbedarf privater Unternehmen. Der Bereich gilt als grosser Hoffnungsträger beim Institut und geniesst entsprechend viel Rampenlicht.

Tingle
(Bild: Linkedin)

Dieses fällt auch auf Tingle. Doch das ist nicht alles: Er setzt sich auch dafür ein, dass Angehörige der LGBT-Gemeinschaft leichter Zugang zu einem Job an der als Macho-Hochburg verschrieenen Wall Street finden. Mit seinem Engagement ist er auch in die Rekrutierung involviert, wo er direkt auf dem Campus nach den besten Investmentbank-Talenten der Zukunft späht.

Lacrosse und Gleichstellung

Hoffnungsvoll sind auch die Aussichten für Vigmostad Giliberto (Bild unten). Sie selber sagt über sich, sie sei ehrgeizig und wolle im Gewinner-Team spielen, was ihr nun bei der Auswahl von «Business Insider» einmal mehr geglückt ist. Vor ihrer Bankkarriere spielte die 29-Jährige bereits in der Lacrosse-Nationalmannschaft der USA; heute versorgt sie als Vice President im CS-Investmentbanking Firmen mit syndizierten Krediten mit Liquidität.

lacey 500
(Bild: Linkedin)

Ähnlich wie Tingle will sie nicht nur selber eine «Winnerin» sein, sondern macht sich stark dafür, dass auch andere eine Chance erhalten, im Investmentbanking nach oben zu kommen.

So ist Vigmostad Giliberto Co-Präsidentin des Women's Financial Summit der Credit Suisse und wie UBS-Kollege Tingle in der Rekrutierung von Uni-Abgängern aktiv. Sie selber ist auf dem Campus der Columbia University öfter anzutreffen: Sie hofft, dort 2022 ein MBA abzuschliessen. Das Diplom dürfte ihren Aufstieg weiter beflügeln.

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