Die Rothschild & Co Bank verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinnrückgang. Gleichzeitig schrumpften die verwalteten Kundenvermögen, wie Recherchen von finews.ch zeigen. Gleichwohl sieht sich die Privatbank gut gerüstet, die schwierigen Zeiten zu meistern. Dazu sollen die Tochtergesellschaften im Ausland sowie das jüngst verstärkte Geschäft in der Schweiz beitragen. 

Die in Zürich ansässige Rothschild & Co Bank hat im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 9,6 Millionen Franken erzielt. Dies entspricht einem Rückgang von 5 Prozent gegenüber dem Wert in der Vorjahresperiode von 10,1 Millionen Franken, wie das Institut am Mittwoch intern mitteilte. Analog dazu verhielt sich der operative Gewinn, der ebenfalls um 5 Prozent auf 11,8 Millionen Franken schrumpfte. 

Ins Gewicht fielen vor allem Wertberichtungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf reale Vermögenswerte wie Immobilien. Diese beliefen sich auf insgesamt 7,5 Millionen Franken gegenüber 3,7 Millionen Franken vor Jahresfrist. Die Wertberichtungen auf Beteiligungen sind vor allem auf die Integration der Genfer Banque Pâris Bertrand zurückzuführen. Die Rothschild Bank hatte das Institut im Jahr 2021 übernommen, wie auch finews.ch berichtete.

Höhere Personalkosten und Goodwill-Abschreibungen

Der Ausbau der Niederlassung in Genf im Anschluss an diese Akquisition führte zu höheren Personalkosten und Goodwill-Abschreibungen, hat dem weiteren Vernehmen nach aber die Bank auf dem Schweizer Markt gestärkt und neue Talente insbesondere im Front Office angezogen.

Trotz der schwierigen Entwicklung an den Finanzmärkten im ersten Semester 2022 konnte die Bank in dieser Zeit insgesamt 845 Millionen Franken an Neugeld akquirieren. Die gesamten verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende Juni 2022 auf 26,9 Milliarden Franken, gegenüber 31,4 Milliarden Franken Ende 2021. Der Rückgang ist mehrheitlich marktbedingt.

Ausbau des Geschäfts in Deutschland

Die konsolidierten Kommissionserträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr (47,1 Millionen Franken) deutlich und lagen Ende Juni 2022 bei 62 Millionen Franken. Die Zinsentscheide der Zentralbanken wirkten sich positiv auf den Nettozinsertrag von 18,2 Millionen Franken aus (plus 7,2 Millionen Franken im Vergleich zur Vorjahresperiode).

Wie die Bank weiter meldete, konnte sie die Ertragskraft des deutschen Geschäft deutlich verbessern und die verwalteten Vermögen ausbauen. Das Management erwartet, dass auch die Tochtergesellschaften in Madrid, Luxemburg sowie die gerade eröffnete Repräsentanz in Israel in naher Zukunft einen positiven Beitrag zum Ertragsmix leisten werden.

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