Der Flüssiggaspionier Charif Souki liegt in den USA seit langem mit einer Fondstochter der Schweizer Grossbank UBS und anderen Kreditgebern im Clinch. Jetzt steht er kurz davor, seine Luxusranch in Aspen zu verlieren.

Er gilt als einer der Architekten der amerikanischen Flüssiggasindustrie (LNG). Zeitweise gehörte Charif Souki sogar zu den bestbezahlten Managern der US-Energiebranchee. Er gründete Cheniere Energy, das Unternehmen, das den Transport von gekühltem US-Schiefergas nach Übersee erfand. Heute sind die USA einer der wichtigsten LNG-Lieferanten weltweit.

Doch der einstige Pionier ist tief gefallen. Nach einem heftigen Streit mit der Hedgefonds-Ikone Carl Icahn wurde Souki von Cheniere gefeuert. Mit Tellurian, ebenfalls ein Gasexporteur, konnte er nicht an frühere Erfolge anknüpfen. Nun steckt er in finanziellen Schwierigkeiten. In diesem Jahr entzogen ihm seine Banker im Streit um einen notleidenden Kredit einen Grossteil seiner Tellurian-Anteile.

Das Segelboot ist schon weg

Unter anderem wurde auch sein wertvollstes Segelboot, die «Tango», beschlagnahmt. Souki wiederum beschuldigte seine Gläubiger, die Tellurian-Aktien zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkauft zu haben, was seine Kreditgeber bestritten. Laut Gerichtsakten vom August schuldet er seinen Kreditgebern mindestens 99 Millionen Dollar.

Wegen des Streits mit der Schweizer Grossbank UBS und anderen Kreditgebern muss Souki nun auch befürchten, sein Dach über dem Kopf zu verlieren. Ein von der UBS-Hedgefondstochter UBS O'Connor verwalteter Fonds und andere Gläubiger des Gasmagnaten stünden kurz davor, seine Ranch im US-Bundesstaat Colorado für 30,5 Millionen Dollar zu übernehmen, berichtet die Agentur «Bloomberg»

Soukis Gläubiger waren die erfolgreichen Bieter für seine Aspen Valley Ranch nach einer Versteigerung unter dem Gläubigerschutz-Verfahren Chapter 11, wie aus Gerichtsakten vom Dienstag hervorgeht. Das in Chicago angesiedelte Hedgefonds-Unternehmen O'Connor gilt als Kronjuwel des UBS Asset Management.

Luxusranch im Skiparadies Aspen

Die Ranch bei Aspen, einem Nobelskiort in den Rocky Mountains, wird in den Gerichtsunterlagen als 813 Hektar grosses Anwesen mit Scheunen und Luxuswohnungen beschrieben. Soukis familieneigene Immobilienfirma und sein privates Büro verkauften 2021 drei der Häuser auf der Ranch. In einem Kaufvertrag, der dem am Dienstag eingereichten Insolvenzantrag beigefügt ist, heisst es, dass die Kreditgeber rund 282 Hektar Land und die dazugehörigen Häuser erhalten.

Der Zuschlag ermöglicht es Soukis Gläubigern, einen Teil der Schulden zu erlassen. Die Anwälte der insolventen Holdinggesellschaft, der die Ranch gehört, versuchten, Soukis Gläubiger von dieser Strategie abzuhalten. Aber die Parteien einigten sich darauf, das Angebot nur dann zurückzuziehen, wenn ein externer Käufer mindestens 40 Millionen Dollar für die Ranch bietet. Der Verkauf muss noch gerichtlich genehmigt werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.57%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.24%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel