Die im amerikanischen Chicago angesiedelte Hedgefonds-Firma O’Connor gilt als Kronjuwel des UBS Asset Management. In schwierigen Zeiten kommt dort nun die Leitung in neue Hände.

Blake Hiltabrand (Bild unten) übernimmt auf den kommenden Oktober hin die Leitung der Hedgefonds-Firma O’Connor, wie einer Mitteilung der UBS zu entnehmen war. Die Finanzinvestorin, die losgelöst vom Fondsgeschäft der Schweizer Grossbank geschäftet und Vehikel mit diversen Anlagestrategien lenkt, verwaltete Ende 2021 über 10 Milliarden Dollar an Vermögen.

Der neue Mann übernimmt am Hauptsitz in Chicago von Kevin Russell, der den Leitungsposten im Jahr 2017 angetreten hatte.

Wahl fällt auf Interne

Im Unterschied zu Vorgänger Russell, der rund sieben Jahre für O’Connor und damit die Grossbank tätig war, steht Hiltabrand bereits seit 15 Jahren im Dienst des UBS-Hedgefonds-Flaggschiffs. Er lenkte zuletzt die so genannten Event-driven-Strategien, wo die Fondsmanager aus Sondersituationen bei Firmen und an den Märkten Kapital zu schlagen versuchen. Bernard Ahkong und Casey Talbot unterstützen Hiltabrand künftig als Co-Investmentchefs der gesamten Firma.

Beide wirkten zuvor bei hauseigenen Fonds. Auch in den niedereren Rängen ist es offenbar zu Personalwechseln gekommen.

Hiltabrand 500

(Bild: Linkedin)

Investoren ziehen Geld aus Hedgefonds ab

Das Unternehmen gut zu kennen, mag derzeit von Vorteil sein. Im gegenwärtigen Bärenmarkt bieten sich viele Chancen für die Hedge-Fonds-Manager, die es jedoch zu ergreifen gilt. Wie die Analysefirma HFR jüngst berichtete, haben Investoren allein im vergangenen zweiten Quartal rund 27,5 Milliarden Dollar aus Hedgefonds abgezogen. Dies, um sich für eine global ausweitende Inflation und Rezession zu positionieren.

Demgegenüber ging der von HFR erhobene HFRI 500 Fund Weighted Composite Index ging im vergangenen Halbjahr um gut 4 Prozent zurück. Das ist aber angesichts von Börsenverlusten von 20 Prozent und mehr ein ansehnlicher Wert.

George Soros griff bei O'Connor schon zu

Der scheidende Russell erklärte in einem Investorenbrief vom vergangenen April, dass O’Connor vorsichtig ins Jahr gestartet sei und sich die Marktrisiken im ersten Quartal als sehr herausfordernd herausgestellt hätten. Ebenfalls sei das Risiko einer Rezession hoch. Insgesamt würden diese Verwerfungen aber ein Umfeld schaffen, dass für die Fondsfirma chancenreich sei.

Diese Chancen muss nun Hiltabrand am Schopf greifen und steht dabei im Scheinwerferlicht seiner Zunft. Macht ein O’Connor-Leiter seine Sache gut, ist er für höhere Weihen in der Hedge-Fonds-Szene bestimmt. So galt Russells Vorgängerin Dawn Fitzpatrick als «Rising Star» und wurde 2017 von keinen anderen als von Börsenguru George Soros zu dessen Firma geholt.

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