Die Turbulenzen bei der Schweizer Privatbank mit griechischem Mehrheitsaktionär führen zu Veränderungen in der Chefetage.

John_Williamson

EFG International hat den 49-jährigen John Williamson zum neuen CEO ernannt. Er wird Nachfolger von Lonnie Howell, der als Mitgründer und bedeutender Aktionär des Unternehmens zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen wird.

John Williamson war bisher CEO der für Grossbritannien und die Kanalinseln zuständigen Tochtergesellschaft EFG Private Bank.

Strategische Optionen überprüft

Er übernimmt die Nachfolge von Lonnie Howell, der nach 16 Jahren von seinem Amt zurücktritt, wie die Bank am Montag mitteilte.

In den letzten Monaten hat die Bankengruppe EFG International vor dem Hintergrund der schwierigen Geschäftsbedingungen und der anhaltenden Stärke des Schweizer Frankens ihre strategischen Optionen überprüft.

Balance schaffen

Dabei hat sie gemäss eigenen Angaben entschieden, künftig eine bessere Balance zu schaffen zwischen ihren anhaltenden Wachstumsbestrebungen einerseits, und einem disziplinierteren Ansatz zur Steigerung der Profitabilität anderseits.

Damit verbunden wurde der Zeitpunkt als richtig erachtet, die Führungsverantwortung in neue Hände zu geben, heisst es offiziell.

Vertrauenskrise bei den Investoren

Konkret kämpft EFG International seit Monaten mit einem massiven Vertrauensschwund bei den Investoren. Der Kurs der EFG-Aktie liegt derzeit bei 8.50 Franken. Das Unternehmen ging 2005 an die Börse, in der Folge stiegen die Papiere bis auf 61 Franken und stürzten im Sog der Finanzkrise und diverser schwer nachvollziehbarer Akquisitionen im Hedge-Fund-Bereich ab.

Zusätzlich belastend erweist sich die Frankenstärke, zumal der Löwenanteil an Erträgen in Euro und Dollar einfliesst, während das Gros der Kosten in Franken anfallen.

Griechische Wurzeln

EFG International ist eine Schweizer Privatbank, kotiert an der Schweizer Börse. Mehrheitsaktionäre ist indessen die griechisch-schweizerische Familie Latsis. Gemäss Firmenangaben ist die Bank in Griechenland aber kaum engagiert, wie das manche Anleger im Verlauf der Euro-Krise befürchtet hatten.

Der St. Galler Lukas Ruflin bleibt weiterhin stellvertretender CEO von EFG International. Anthony Cooke-Yarborough, bisher Managing Director von EFG Private Bank, ersetzt John Williamson als CEO jener Einheit. Alle übrigen Führungspositionen bleiben unverändert.

Zusätzliche Angaben zum CEO-Wechsel folgen.

Offene Stellen bei der EFG Bank finden Sie unter diesem Link.

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