Der Fall passt nicht ganz ins bekannte Schema: Der Angeklagte – ein ehemaliger Julius-Bär-Mann – wohnt seit Jahrzehnten in den USA. Er hatte Konten bei fünf Banken in der Schweiz nicht gemeldet.

Bemerkenswert ist das jetzt bekannt gewordene Verfahren, weil hier ein Schweizer Finanzmann vor Ort in den USA unter Druck geraten ist – und praktischerweise schlachten die US-Behörden den Bezug explizit aus: «Former Swiss banker pleads guilty», so der Titel des Communiqués aus Washington.

Und erneut zeigt sich hier, wie die Ermittlungen gegen einzelne US-Steuerbürger eine Schweizer Bank nach der anderen ins Visier des Department of Justice bringt.

Der Mitteilung der zuständigen Staatsanwälte in Nordkalifornien ist zu entnehmen, dass dem Wealth Manager nicht etwa Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen wird, sondern mangelnde Information über eigene Depots in der Schweiz. Konkret: Er soll eine Reihe von Konten bei UBS, Pictet, ABN-Amro, Vontobel sowie Baumann & Cie. nicht gemeldet haben.

Chairman der Handelskammer

In seinem Communiqué nennt das Department of Justice den Angeklagten namentlich: Pius Kampfen. Er arbeitete bis zum Jahr 2000 für Julius Bär in Kalifornien und machte sich dann als Anlageberater im Raum San Francisco selbstständig; unter anderem war er bis Ende letzten Jahres Chairman des dortigen Chapter der Swiss-American Chamber of Commerce.

Der Mann habe die Konten im Namen der Firma Albia Investments geführt, sei aber der wirtschaftlich Berechtigte gewesen; in den Jahren 2007 bis 2009 habe er die entsprechenden Einkommen nicht deklariert.

Als Teil des Schuldbekenntnisses erklärte er sich bereit, 1,465 Millionen Dollar Busse zu bezahlen. Das Urteil wird am 4. Oktober gefällt. Dem Schweizer drohen bis zu fünf Jahre Haft.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.52%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel