Am heutigen Montag beginnt der Prozess gegen den ehemaligen Goldman-Sachs-Banker, Fabrice Tourre, der durch ein übermütiges E-Mail überführt werden konnte. Man lerne daraus.

In New York ist heute Prozessauftakt gegen Fabrice Tourre (Bild). Mit dem Fall rückt die Traditionsbank wider Willen ins mediale Rampenlicht. Dabei geht es um die unrühmliche Vergangenheit der Bank während der Finanzkrise.

Fabrice Tourre 1Im Jahr 2010 klagte die US-Börsenaufsicht SEC gegen Tourre und seinen ehemaligen Arbeitgeber Goldman Sachs wegen Wertpapierbetrugs. Ihnen wurde vorgeworfen, Investoren komplexe Anlageprodukte verkauft zu haben, die auf Hypotheken minderer Qualität beruhten.

Allerdings, so die Behörden weiter, gingen Tourre und die Bank bereits davon aus, dass der Häusermarkt kollabieren würde.

Das verhängnissvolle E-Mail

Der Franzose Tourre gelangte damals zu Weltruhm mit einer Email, das er an seine Freundin schrieb, und in dem unter anderem stand:

«Das ganze Gebäude steht vor dem Kollaps... einzig möglicher Überlebender, der fabelhafte Fab... inmitten all dieser komplexen, mit hohem Kredithebel versehenen, exotischen Transaktionen, die er geschaffen hat, ohne unbedingt alle Auswirkungen dieser Monstrositäten zu verstehen», wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet.

Als kleiner Wermutstropfen für Tourre oder «Fabulous Fab», wie er sich in seiner legendären Mail selber bezeichnet hatte, wird von Xenia Tchoumitcheva als Nummer 6 der «Sexiest Bankers» genannt.

Was kann der Banker von heute vom Fall «Fabulous Fab» lernen?

  • Das Firmen-Email nicht für private Zwecke benutzen
  • Wenn man die nächste Krise vorher sieht, sollte man seinen Kunden von weiteren Käufen abraten
  • Wenn man den Kunden dennoch zu Käufen rät, wäre es sensibel, nicht selber eine grosse Short-Position aufzubauen
  • Man sollte sich nie selber einen Übernamen geben – denn wenn er bleibt, ist dies meist aus den falschen Gründen
 
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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