Mercuria hat einen ehemaliger Starhändler der australischen Grossbank Macquarie verpflichtet. Das könnte teuer werden für das Genfer Energie- und Rohstoff-Handelshaus.

Nick O'Kane (Bild unten) hatte die Rohstoffabteilung der australischen Macquarie Bank über Jahre hinweg aufgebaut und gross gemacht. Im vergangenen Jahr soll der Trading-Star besser verdient haben als seine Chefin, und mehr als die Chefs der grössten Wallstreet-Banken.

Doch jetzt wechselt O'Kane zum Schweizer Handelshaus Mercuria, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf Kreise berichtet.

Einsatz in Dubai

Eine vorläufige Vereinbarung sieht demnach vor, dass der fünfzigjährige Australier von Dubai aus das Gas- und Energiegeschäft von Mercuria in Asien leitet und ausbaut. Die Ernennung müsse noch finalisiert werden, so der Bericht weiter.

Mercuria und O'Kane lehnten der Zeitung gegenüber eine Stellungnahme ab.

nick okane macquarie

(Bild: Macquarie)

Löwenanteil am Gewinn abgeliefert

O'Kane hatte sein Ausscheiden bei Macquarie Mitte Februar angekündigt. Sein Gehalt soll sich im vergangenen Jahr auf umgerechnet rund 39 Millionen Dollar belaufen haben, nach noch 22 Millionen im Jahr 2022. Das von ihm geleitete Handelsgeschäft der australischen Bank erzielte rund 60 Prozent des Gesamtgewinns.

Damit lag sein Gehalt um rund 75 Prozent über dem von Macquarie-Chefin Shemara Wikramanayake. Sein Gehalt übertraf auch das von J.P. Morgan-Chef Jamie Dimon und Goldman Sachs-Chef David Solomon mit 36 respektive 31 Millionen Dollar.

Lukrative Volatilität

Rohstoffhändler rechnen in Zukunft mit einem enormen Anstieg der Nachfrage auf den Gas- und Strommärkten. Viele Länder versuchen mit Blick auf den Klimawandel und aus geopolitischen Überlegungen, ihre Abhängigkeit von Kohle und Erdöl zu reduzieren.

Auch Wettbewerber wie die ebenfalls in der Schweiz angesiedelten Rohstofffirmen Trafigura, Vitol und Gunvor bauen im Bereich Gas und Strom aus, da hier mit höherer Volatilität gerechnet wird.

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