Vor zwei Jahren schrillten die Alarmglocken bei der UBS: Ein sehr grosser Teil der Mitarbeitenden gab den Weiterbildungs- und Karriereoptionen in der Bank keine guten Noten. Darauf hat das Unternehmen nun reagiert. 

Die Rückmeldungen auf eine interne Umfrage der UBS 2017 waren unerfreulich für CEO Sergio Ermotti: Nicht weniger als 43 Prozent der Angestellten gaben bezüglich Karrierechancen und Ausbildungsmöglichkeiten innerhalb der Bank höchstens ein lauwarmes Feedback ab.

Um Abhilfe zu schaffen, entwickelte die UBS in der Folge ein System namens Career Navigator, über das wechselwillige Mitarbeitende in der ganzen Bank herausfinden können, welche Stellen gerade frei sind, und ob sie dafür die richtigen Qualifikationen mitbringen. Dieses System ist nun seit zwei Monaten online, wie der Personalchef der UBS, Stefan Seiler, in einem Interview mit dem Meinungsforschungsinstituts Gallup dieser Tage erklärte.

Schlau gemacht

Wie weiter zu erfahren war, haben sich in der Zeit bereits 40'000 UBS-Angestellte über ihre Optionen «schlau gemacht», während es bei 120 Leuten tatsächlich zu einem Stellenwechsel kam. Rund ein Drittel dieser Bewegungen fand in der Schweiz statt, wie eine Sprecherin der Bank gegenüber finews.ch präzisierte.

Abgesehen von der Zufriedenheit der Angestellten erhofft sich Seiler von dem neuen System auch eine Verbesserung der Beratungsqualität: Mitarbeiter, die mehrere Bereiche der Bank kennen würden, könnten diese den Kunden gegenüber besser vertreten, erklärte er weiter.

Unübersichtliches Angebot

Der Career Navigator zeigt den Bankern aufgrund ihres Lebenslaufs diejenigen freien Stellen, für die sie qualifiziert sind. Allfällige Kompetenzlücken lassen sich über Fortbildungsangebote stopfen, die ebenfalls angezeigt werden. 

Ursprünglich waren die Fortbildungsangebote über die ganze Bank verteilt, was sie einerseits unübersichtlich machte und andererseits auch zu Doppelspurigkeiten führte. Dank der Vereinheitlichung kann die UBS nun überprüfen, welche Kurse die jeweiligen Top-Performer absolvieren und diese Lehrgänge auch anderen Angestellten empfehlen. 

Rückendeckung vom Chef nötig

Laut Seiler zeigen die Massnahmen Wirkung: Im Vergleich zu 2017 ist der Anteil der Unzufriedenen um 10 Prozentpunkte gesunken. Zu Erinnerung: die UBS weist aktuell knapp 67'000 Vollzeitstellen auf.

Dem Erfolg der verbesserten Technologie zum Trotz bleibt die Qualität der direkten Vorgesetzten allerdings zentral, betont der Personalchef. Die besten Tools nützen nichts, wenn die Angestellten von ihren Chefs keine Rückendeckung erhalten. 

Die besten Leute ziehen lassen?

Um die Unterstützung der Chefs sicherzustellen, fliessen die Feedbackkultur im Team, die Förderung der Inklusion und die Unterstützung vom Chef bei der Weiterentwicklung in die Beurteilung aller Vorgesetzten mit mehr als fünf Untergebenen ein. Wer also seine talentiertesten Leute intern ziehen lässt, wird dafür sogar noch belohnt. 

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