Nach mehr als einem Jahrzehnt beim schottischen Fondshaus kehrt die Investmentchefin Aberdeen den Rücken. Ein herber Verlust, den auch der Schweizer Vertrieb spüren wird.

Der vergangene 18. Januar dürfte wohl den letzten Auftritt von Anne Richards in der Schweiz markiert haben. Im noblen Zürcher Baur au Lac bestritt die bekannte Investmentchefin (CIO) die Erstausgabe des «CIO-Roundtable» des schottischen Fondshauses Aberdeen.

Richards sah sich damals von (männlicher) Schweizer Investment-Prominenz umringt: Neben ihr referierten am Anlass Michael Strobaek (Global CIO Credit Suisse), Guido Fürer (Group CIO Swiss Re) und Christoph Schenk (CIO Zürcher Kantonalbank), wie auch finews.ch berichtete.

Wechsel zu M&G

Der nächste Roundtable wird indes ohne Richards auskommen müssen. Wie das Branchen-Portal «Citywire» am Montag berichtete, wechselt Richards zu M&G, dem Investment-Arm des britischen Versicherers Prudential. Beim in der Schweiz für seine Schwellenland-Fonds und die grossflächige Werbung auf Zürcher Trams bekannten Fondshaus steigt die Expertin bis an die Spitze auf – sie wird die neue CEO.

Derweil sucht Aberdeen nach Ersatz für die bestens vernetzte Richards – sie war unter anderem Mitglied der Vereinigung «100 Women in Hedgefunds».

Wegen Passiv-Trend unter Druck

Wie es seitens des schottischen Asset Managers heisst, wird Andrew McCaffery vorerst die Position von Richards an der Spitze des Geschäfts mit alternativen Anlagen übernehmen.

Aberdeen ist als aktive Managerin wegen des Siegeszugs von Passivprodukten in Nöte geraten. Zeitweilig wurde das Fondshaus gar als Übernahmeziel gehandelt, wie auch finews.ch berichtete.

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