Die Schweizer Grossbank UBS wolle, ja müsse ihren Marktanteil in der Schweiz deutlich steigern, sagt UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler. Doch die Optionen scheinen irgendwie begrenzt. 

UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler hat klare Vorstellungen. Es sei «absolut notwendig», die Kundenbasis binnen zehn Jahren um 30 bis 50 Prozent zu steigern, sagte er kürzlich der Genfer Tageszeitung «Tribune de Genève».

Denn nur mit diesem Wachstumsplan lasse sich das Netz von derzeit rund 300 UBS-Filialen aufrechterhalten, so Gähwiler weiter. Damit bekräftigt der UBS-Kadermann eine Prognose, die er bereits Ende letzten Jahres formuliert hatte, wie finews.ch berichtete.

Wenig Kaufoptionen

Doch wie er das Wachstum hinkriegen will, bleibt unklar. Rund 90 Prozent des Schweizer Retailgeschäfts sei in den Händen der beiden Schweizer Grossbanken sowie den Raiffeisenbanken und den Kantonalbanken.

Eine Bank ausserhalb dieses Kreises zu erwerben sei von «limitiertem Interesse», so der 51-Jährige.

Zu klein, zu risikoreich

Doch Wachsen will Gähwiler auch höher segmentierten Private Banking. In diesem Segment ist die Auswahl an potenziellen Übernahmekandidaten offenbar grösser. Laut Gähwiler teilen sich hierzulande 250 Finanzinstitute – mehrheitlich Genfer Vermögensverwalter – mit betreuten Vermögen um die 10 Milliarden Franken den Offshore-Markt.

Doch 10 Milliarden Franken an zusätzlichen Vermögen «weckt unser Interesse kaum», sagt Gähwiler. Der Grund: Die UBS alleine ziehe jedes Jahr zwischen 40 bis 50 Milliarden Franken Neugeld an. Zudem seien Übernahmen oft mit Risiken behaftet, so der UBS-Schweiz-Chef.

UBS bekundet Wachstumsschwächen

Der grösste Vermögensverwalter der Welt setzt somit primär auf organisches Wachstum. Allerdings: Letztes Jahr bekundete die UBS Wachstumschwächen.

So flossen der UBS zwar 30 Milliarden Franken an frischen Geldern zu. Dies ist aber nur halb so viel wie 2014. Zudem hat das Asien-Geschäft etwas an Dynamik eingebüsst. Und das laufende Jahr verspricht kaum Besserung. Die Bank erwartet ein schwieriges 2016. 

Angesichts dieser Fakten ist es nicht auszuschliessen, dass die UBS eine grössere Akquisition oder mehrere kleinere Übernahmen tätigen könnte. 

Überraschung im vergangenen November

Bislang zeigte sich die Schweizer Grossbank eher zurückhaltend, was Übernahmen anbelangt. Rivalen wie Julius Bär oder die Union Bancaire Privée waren und sind aktiver.

Einzig im Ausland überraschte die UBS unlängst mit einer Übernahm. Sie erwarb letzten November die italienische Vermögensverwaltungssparte der spanischen Grossbank Santander mit verwalteten Vermögen von umgerechnet rund 3 Milliarden Franken, wie auch finews.ch berichtete.

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