CS-Schweiz-Chef Thomas Gottstein muss ehrgeizige Wachstumsziele erfüllen. Darum will er zusätzliche Kompetenzzentren für das Firmenkunden-Geschäft eröffen und weitere Filialen schliessen.

Der Aufbau der neuen Rechtseinheit Credit Suisse (Schweiz) oder Swiss Universal Bank ist derzeit in vollem Gange und soll im kommenden Jahr mit dem Börsengang dieser Schweiz-Einheit seinen Abschluss finden.

Damit wird ein Player mit einem geschärften Profil im hartumkämpften Schweizer Markt auftreten und stärker denn je in Konkurrenz mit etablierten Banken wie Raiffeisen oder den Kantonalbank stehen. In einem solch kompetitiven Markt Wachstum zu erzielen, wird zweifelsohne kein einfaches Unterfangen sein.

Regionalzentren müssen liefern

Doch Thomas Gottstein, CEO der Schweizer Universalbank, ist zuversichtlich. «Es gibt viele Firmen, die noch keinerlei Geschäftsbeziehungen mit der Credit Suisse haben», sagte er gegenüber der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» am Wochenende.

Vor allem auf die Firmenkunden hat es die CS abgesehen, denen sie eine ganze Palette an Dienstleistungen anbieten will. Eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang sollen die Regionalzentren spielen, wo die Bank ihre Kompetenzen sowohl für die Vermögensverwaltung und als auch für das Firmenkunden-Geschäft (Coporate Banking) anbieten will, wie finews.ch schon früher berichtete.

«In den kommenden Jahren wir die Zahl dieser Kompetenzzentren von derzeit 11 auf 20 ausbauen», so Gottstein. Neue Standorte wird es in Delémont, Neuenburg, Fribourg, Sitten, Lugano sowie im Kanton Zürich, namentlich in Uster, Winterthur und Wädenswil, geben. Damit einher geht auch ein signifikanter Ausbau der Anzahl «Unternehmer-Berater». Bis Ende Jahr will die Bank diesen Bestand von derzeit 60 auf rund 100 Berater erhöhen.

Ambitiös, aber realistisch

Doch allein bei der Unternehmerbank soll es nicht bleiben. Das grösste Wachstumspotenzial ortet Gottstein im Geschäft mit vermögenden Privatkunden. Zulegen will die Grossbank auch im Retail-Bereich sowie im Affluent-Business, also bei Kunden mit einem Vermögen von rund einer Million Franken.

Der Ausbau der Kompetenzzentren ist nötig, um die ambitiösen Wachstumsziele zu erreichen. In zwei Jahren soll die Swiss Universal Bank ein Ergebnis vor Steuern von 2,3 Milliarden Franken erwirtschaften – ein Plus von 700 Millionen gegenüber 2015.

Dieses Ziel sei zwar «ambitiös», so Gottstein, aber durchaus realisierbar unter den Prämissen, dass die Umsatzzahlen um 2 Prozent pro Jahr zunehmen und die Kosten um 3 Prozent pro Jahr sinken.

Standorte auf dem Prüfstand

Um Kosten zu senken, dünnt die CS ihr Filialnetz weiter aus. Laut Gottstein werden in den kommenden Jahren «gegen zehn Niederlassungen verschwinden». Gemäss einem anderen Interview in der «Aargauer Zeitung» ist auch geplant, in den nächsten Jahren einige neue Geschäftsstellen zu eröffnen.

Insgesamt hat die Schweizer Grossbank in den vergangenen Wochen bereits diverse Standorte aufgegeben, wie auch finews.ch jeweils berichtete. Derzeit unterhält die Schweizer Grossbank schweizweit 145 Filialen. Die CS-Tochter Neue Aargauische Bank (NAB) betreibt laut eigenen Angaben 33 Filialen.

Zum Vergleich: Ende 2014 waren es insgesamt noch 214 Standorte gewesen.

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