Trotz schwierigen Märkten und einer heiklen Grossübernahme hat die EFG International das Halbjahr relativ gut gemeistert. Um Kosten schneller zu senken, plant die Bank den Stellenabbau zu verschärfen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte die in Zürich ansässige Privatbank EFG International einen Reingewinn von 22,3 Millionen Franken. Dies teilte das Finanzinstitut am Mittwoch mit.

Damit schnitt das Institut besser als erwartet ab. Der Markt hatte mit einem Einbruch des Gewinnes um 60 Prozent auf 19 Millionen Franken gerechnet.

Risikoaverse Kunden

Der Bruttoertrag belief sich im ersten Halbjahr auf knapp 342 Millionen Franken und fiel damit um 3 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Zurückzuführen war dies laut Mitteilung in erster Linie auf den Rückgang der Nettoerträge aus Bankgebühren und Kommissionen um 8 Prozent, der Abnahme der transaktionsbasierten Erträge, die Risikoscheu der Anleger, die geringe Kundenaktivität sowie Währungseinflüsse.

Kunden haben rund 100 Millionen Franken abgezogen. Um drei Prozent auf 80,6 Milliarden Franken haben auch die ertagsgenerierenden Kundenvermögen abgenommen.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis weist EFG mit 86,9 Prozent aus gegenüber 83,3 Prozent im ersten Halbjahr 2015.

BSI-Übernahme auf Kurs

Die Übernahme der in den Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelten BSI wolle EFG weiterhin im vierten Quartal abschliessen, hiess es weiter.

Unterstützt wird die Übernahme durch die Schaffung von zusätzlich genehmigten Kapital durch die Generalversammlung am Dienstag, wie auch finews.ch berichtete.

Erhöhter Abbau von Stellen geplant

Das Kostensenkungsprogramm will EFG International bis Ende Jahr noch verschärfen. Anstatt 30 Millionen Franken lautet das Sparziel nun 57 Millionen Franken. Dies wird durch den Abbau von mehr Stellen bewerkstelligt. Das Ziel sei nun, bis Ende Jahr 257 Vollzeitstellen abzubauen anstatt der zuvor kommunizierten 200. 

Bis Ende 2016 strebt EFG damit einen Personalbestand von 1'990 Vollzeitstellen an. 

Mehr Kapital

Deutlich höher fiel die Kapitalquote nach Basel III (vollständig eingeführt) aus. Per Ende Juni betrug sie 22,8 Prozent, gegenüber 16,8 Prozent am Jahresende 2015. Die Common-Equity-Quote (hartes Kernkapital, CET1) lag bei 18,5 Prozent, im Vergleich zu 12,8 Prozent Ende letzten Jahres.

Der Anstieg beider Kapitalquoten resultierte vor allem aus der im Mai 2016 abgeschlossenen ordentlichen Kapitalerhöhung zur Unterstützung der BSI-Transaktion. Ein weiterer Einflussfaktor war die Reduktion der risikogewichteten Aktiven um rund 10 Prozent seit Ende 2015 auf 5,6 Milliarden Franken gewesen, wie es weiter hiess.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.8%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.31%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.46%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.65%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
pixel