Nach dem Entzug der Banklizenz in Singapur sucht die Falcon Private Bank nach Käufern für das dortige Geschäft. Das Institut meint, ohne Präsenz im vielversprechendsten Privatbank-Markt gut auszukommen.

Die Enttäuschung stand Walter Berchtold ins Gesicht geschrieben. «Ich habe mich persönlich sehr eingesetzt, damit es anders kommt», sagte der Chef der Zürcher Falcon Private Bank am Dienstag vor den Medien.

Doch «Wädi» Berchtold kämpfte vergeblich: Aufgrund der schweren Verstösse des Instituts im Zusammenhang mit dem Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB hat die Singapurer Bankenaufsicht MAS der Falcon die Banklizenz entzogen, wie auch finews.ch berichtete.

Singapur nicht relevant

Laut Berchtold soll der Rückschlag die strategische Entwicklung der Bank nicht behindern. Der ehemalige Credit-Suisse-Banker gelangte gar zu dem erstaunlichen Schluss, dass Falcon auf eine Präsenz im Private-Banking-Markt mit dem weltweit grössten Potenzial verzichten kann.

«Singapur war als strategische Grösse für die Bank nicht relevant», betonte er am Dienstag. Stattdessen konzentriere sich das Institut auf das Geschäft in der Schweiz, London und im Mittleren Osten, woher auch die Eignerin von Falcon, der Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi, herkommt.

Käufer gesucht

Tatsächlich verwaltete Falcon in Singapur laut eigenen Angaben mit 35 Angestellten Vermögen von nur 900 Millionen Dollar. 2014 hatte das Institut seine Operationen in Hongkong an die Zürcher Bank EFG International verkauft.

Nun suche Falcon für jeden in Singapur gebuchten Kunden eine Lösung, sei aber auch für Gesamtlösungen mit interessierten Partnern offen, wie CEO Berchtold weiter ausführte.

Ganz auf asiatische Kunden verzichten will er übrigens nicht. «Sie müssen aber zu uns in die Schweiz kommen», erklärte Berchtold.

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