Die Bank Vontobel schnappt sich ein hochkarätiges Berater-Team von Clariden Leu und vollzieht damit einen Quantensprung in Lateinamerika, wie Recherchen von finews.ch ergaben.
Es ist ein grosser Wurf, der dieser Tage der Bank Vontobel (Bild oben) gelungen ist: Unter der Ägide der erfahrenen Clariden-Leu-Bankerin Elizabeth Leupin (Bild links) wechselt ein 7-köpfiges Team, das unabhängige Vermögensverwalter betreut, zu Vontobel. Um die hochkarätigen Leute hatten sich gleich mehrere Banken bemüht, wie die weiteren Recherchen ergaben.
Darunter auch die Credit Suisse, die im Rahmen der laufenden Integration von Clariden Leu die besten Mitarbeiter für sich sichern will. Wie finews.ch schon früher berichtete, verlief die Integration des Bereich unabhängige Vermögensverwalter (External Asset Managers, EAM) von Clariden Leu vergleichsweise reibungslos, dennoch wechseln bei weitem nicht alle guten Leute zum Mutterhaus.
Ein vielfältiges Portefeuille
Der Bank Vontobel ist mit dieser Übernahme ein grosser Schritt gelungen. Wie in der Branche zu hören ist, dürften die sieben Ex-Clariden-Leu-Banker über ihr EAM-Desk rund 2 Milliarden Franken an Kundengeldern verwalten. Das ist rund die Hälfte dessen, was die Bank Vontobel bislang in diesem Bereich verwaltete, wie Brian Fischer, der zuständige EAM-Leiter bei Vontobel gegenüber finews.ch im letzten Jahr erklärte.
Wie weitere Recherchen ergaben, handelt es sich in diesem Fall um Gelder von lateinamerikanischen Kunden, die von rund 30 unabhängigen, lokal regulierten respektive lizenzierten Vermögensverwaltern vor Ort (unter anderem Mexiko, Argentinien, Chile, Kolumbien, Peru, Brasilien) betreut werden.
Massive Umverteilung
Der EAM-Markt ist in der Branche derzeit hart umkämpft, wollen sich doch die meisten Banken in diesem hoch lukrativen Geschäft weiter verstärken. Wegen der anhaltenden Konsolidierung und der diversen Veränderungen (Sarasin, Clariden Leu, Wegelin) findet eine noch nie dagewesene Umverteilung von Mitarbeitern und Kundenvermögen statt.
Der jüngste Vorstoss von Vontobel ist insofern interessant, weil die Bank bis dato in dieser Weltregion kaum vertreten war. Dadurch entstehen keine Redundanzen. Ausserdem ist Lateinamerika ein klarer Wachstumsmarkt.
Mit Wachstumsinitiative auf Kurs
Vontobel betreut unabhängige Vermögensverwalter seit rund 15 Jahren. Innerhalb der Gruppe gilt die aktuell 20-köpfige EAM-Abteilung als zukunftsträchtiges Standbein, das mit dem tief greifenden Wandel in der Branche weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.
Seit drei Jahren wird eine Wachstumsinitiative verfolgt. Mittelfristig will man damit die 5-Milliarden-Marke knacken.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.5%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.52%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.25%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.13%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.6%
