Als erste Schweizer Kantonalbank geht die St. Galler Kantonalbank seit Anfang April mit einer eigenen Niederlassung in Deutschland auf Kundenfang.

An der Topadresse in München, an der Maximilianstrasse, hat sich die St.Galler KB eingemietet. Sie hat mehr im Sinn als ein Experiment. Die Vertragsdauer beträgt acht Jahre – mit Verlängerungsoption, wie der Vorstandsvorsitzende der St. Galler Kantonalbank Deutschland, Hans-Jürgen Röwekamp, ein ehemaliger UBS-Mann, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verriet. Am 6. Februar 2009 erteilte die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin die Lizenz zum Betrieb des Bankgeschäfts in Deutschland.

300 bis 500 neue Kunden pro Jahr

Deutschland ist für das Private Banking der SGKB ein wichtiger Markt. Von der physischen Präsenz verspricht sich die Bank viel. Die Entscheidung, deutschen Onshore-Kunden, die gesamte Palette des Private Banking anzubieten, fällte der Verwaltungsrat Anfang 2008. Jetzt werden Privatkunden mit Vermögen über 500 000 Euro und Family Offices angepeilt. 300 bis 500 neue Kunden pro Jahr sind die Richtgrösse für die drei Geschäftsleitungsmitglieder und die sechs  Kundenberater. Entwicklungschancen verspricht sich die SGKB in Deutschland auch von unabhängigen Vermögensverwaltern, die sie als Depotbank verwenden können.

Die SGKB betrachtet das Wachstum in Deutschland, dem grössten Private-Banking-Markt Europas, als Teil ihrer Strategie. Auslandserfahrung hat sie ja schon: Mit den Tochterbanken ihrer Hyposwiss ist die SGKB bereits in den Märkten Osteueropa und Südamerika aktiv. Auch dort hat sie das Ziel formuliert «das Neugeldwachstum aus diesen Regionen markant zu steigern, indem vermögende Personen, die eine geografische und politische Diversifikation ihres Vermögens anstreben», als Kunden der Hyposwiss gewonnen werden.

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