Während Schweizer Banken für ihre Rolle im 1MDB-Skandal bereits abgestraft wurden, bringen die Untersuchungen in den USA neue Verwicklungen ans Tageslicht: Im Fokus stehen heikle Deals eines Drahtziehers.

Jho Low hat einen Grund mehr, sich zu verstecken. Der junge Geschäftsmann gilt als Mastermind im Korruptionsskandal um dem malaysischen Staatsfonds 1MDB und wird unter anderem vom amerikanischen FBI gejagt. Nun haben die US-Behörden einen neuen Verdacht gegen den untergetauchten Low.

Dieser soll 2012 vom texanischen Ölbaron Oscar Wyatt Jr. die Firma Coastal Energy gekauft haben – bezahlt mit mutmasslich unterschlagenen Geldern aus dem Staatsfonds des südostasiatischen Landes.

Am Deal, berichtet die amerikanische Zeitung «Wall Street Journal» (Artikel kostenpflichtig) mit Verweis auf anonyme Quellen, sind offenbar manche reich geworden.

Goldman Sachs und Abu-Dhabi-Connection

Zum einen Low: Ihm gelang es, den prominent im Skandal erscheinenden Staatsfonds aus Abu Dhabi, Ipic, als Sponsor zu gewinnen. Der Staatsfonds kam für den Grossteil der 2,2-Milliarden-Dollar-Transaktion auf. Low selber musste «nur» 50 Millionen Dollar flüssig machen.

Unerklärlicherweise überwies Abu Dhabi kurz darauf weitere 350 Millionen Dollar an Low – ein Gewinn von 600 Prozent für den Malaysier. Die Gründe dafür bleiben im Trüben.

Den Deal zwischen Low und dem Texaner begleitete eine im 1MDB-Komplex ebenfalls ins Visier der Behörden geratene Grossbank: Die amerikanische Goldman Sachs. Sei soll für die Beratung der Parteien 300 Millionen Dollar kassiert haben, so der Bericht.

Amerikaner in Mayfair

Low brachte zudem seinen Vater und seinen Bruder in den Öldeal. Dieselben Personen also, die sich gegen die Beschlagnahmung von Low-Vermögen auch in der Schweiz einsetzen.

Auch an dieser Front lassen die Amerikaner nicht locker. Sie versuchen derzeit, eine Luxusimmobilie im Londoner Nobelviertel Mayfair im Wert von 77 Millionen Pfund zu beschlagnahmen, sowie zwei weitere Liegenschaften. Wie das «Journal» (Artikel kostenpflichtig) separat berichtete, sollen die Immobilien ebenfalls von Low mit abgezweigten 1MDB-Geldern erworben worden sein.

Eines der Häuser diente zudem als Hauptquartier für Myla, einem Lingerie-Label, das Low mutmasslich ebenfalls mit veruntreutem Staatsfonds-Vermögen gekauft hat. Erst vor sechs Monaten war Low als Chef von Myla zurückgetreten.

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