Er wurde in der Branche als möglicher Nachfolger für den in der Spygate-Affäre angeschossenen Präsidenten Urs Rohner gehandelt. Nun scheidet er überraschend bei der Credit Suisse aus.

Alexander Gut tritt an an der Generalversammlung vom 30. April nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat der Credit Suisse (CS) an. Dies teilte die Grossbank im Rahmen ihres Jahresresultats am Donnerstag mit. 2016 ins Gremium gewählt, betätigte sich Gut als Verwaltungsrat speziell in Audit- und Innovationsfragen.

Er habe sich entschieden, sich auf sein eigenes Unternehmen – Gut Corporate Finance – zu konzentrieren, begründete die Grossbank den Schritt knapp.

Nächste oder übernächste Wahl?

Das Ausscheiden Guts wird am Finanzplatz wohl noch zu reden geben. Der Multiverwaltungsrat wurde in der Branche als möglicher Kandidat fürs Bankpräsidium gehandelt – wenn nicht als Nachfolger, dann als übernächste Wahl für die höchste Position im Institut. Der derzeitige Präsident Urs Rohner ist im Zuge der «Spygate»-Affäre, die Ex-CEO Tidjane Thiam letztlich das Amt gekostet hat, ebenfalls schwer unter Beschuss geraten.

Wie finews.ch aus Kreisen im Umfeld der Grossbank berichtete, hatte sich offenbar zuletzt auch CS-Ehrenpräsident Rainer E. Gut gegen Rohner gewandt – der 87-jährige Doyen ist der Vater von Alexander Gut.

Britischer Banker stösst hinzu

Am Donnerstag verdankte Rohner nun den ausscheidenden Verwaltungsrat, nicht zuletzt für die «exzellente» Zusammenarbeit. Alle übrigen Mitglieder des Gremiums stellen sich im April zur Wiederwahl – neu dazu stösst der britische Banker Richard Meddings, wie finews.ch bereits berichtet hatte.

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