An der Generalversammlung der Credit Suisse Ende April droht erneut eine Aktionärsrevolte: Ein gewichtiger Stimmrechtsvertreter stellt sich gleich bei mehreren Anträgen quer.

Der Aktionärsrechts-Vertreter Glass Lewis stellt sich an der Generalversammlung der Credit Suisse (CS) vom 30. April gleich bei mehreren Traktanden der Grossbank entgegen. Wie die Agentur «Reuters» berichtete, lehnt der gewichtige Aktionärsrechts-Vertreter sowohl die Entlastung des CS-Verwaltungsrats wie auch den Vergütungsbericht zur Entlöhnung der Führungsspitze ab.

Verärgert über Beschattungs-Skandal

Der Stimmrechtsberater begründet dies mit dem Beschattungs-Skandal um den Ex-CS-Manager Iqbal Khan, die dem früheren CEO Tidjane Thiam vergangenen Februar das Amt kostete. Wie Glass Lewis feststellte, hat das «Spygate» die Reputation des Instituts stark beschädigt. Beim Vergütungsbericht stört sich der Aktionärs-Proxy entsprechend an der Entlöhnung von Thiam und auch an den Lohnkriterien seines früheren Operativchefs Pierre-Olivier Bouée, der im Skandal ebenfalls zu Fall kam.

Hingegen folgt Glass Lewis den Anträgen für die Generalversammlung der CS-Erzrivalin UBS.

Nicht der erste Schlagabtausch

Laut «Reuters» nimmt die CS den Protest von Glass Lewis zur Kenntnis. Die Grossbank schwenkte zwar vor dem Hintergrund der Corona-Krise kürzlich bei der Dividenden-Frage um. Bei den Vergütungen hält sie sich jedoch bedeckt.

Der mächtige Aktionärsvertreter hatte sich bereits an der letztjährigen Generalversammlung gegen den Vergütungsbericht der (CS) gestellt. Im April 2017 kürzte die Grossbank unter massivem Druck von Investoren die Boni der Geschäftsleitung um 40 Prozent. Glass Lewis lenkt hierzulande Schätzungen zufolge bis zu 10 Prozent der Eignerstimmen.

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