Schwellenländer nehmen im Anlageuniversum einen bedeutenden Platz ein. ESG-Anforderungen erschweren solche Investments. Dennoch sollte man den Unternehmen eine Chance geben, sagt Vontobel-Portfolio-Manager Sergey Goncharov im Interview mit finews.ch.

Unternehmen, die sich an ESG-Kriterien orientieren, performen auf risikoadjustierter Basis besser. Dieses Fazit zieht Sergey Goncharov, Portfolio Manager bei Vontobel, mit Blick auf den Fixed-Income-Bereich in Schwellenländern.

«Im Credit-Bereich ist eine tiefe Volatilität ein wichtiger Faktor. Und ESG-Unternehmen performen in der Regel weniger volatil. Das kann die Performance substanziell verbessern», sagt Goncharov im Interview mit finews.tv.

 

Das Problem, das sich ESG-Investoren in Schwellenländern stelle, sei die Qualität der verfügbaren Daten. Goncharov pflegt darum die eigene Top-Down-Analyse mit einer Bottom-Up-Analyse von externen Anbietern zu ergänzen. Dies sei nicht nur in Bezug auf ESG-Kriterien nützlich, sondern insgesamt für die Credit-Analyse.

Es sei natürlich so, dass Unternehmen in Schwellenländern strukturell einen tieferen ESG-Score erzielen würden, so der Portfolio Manager weiter. «Wenn diese Firmen aber glaubwürdige Anstrengungen unternehmen, um den Score zu verbessern und auch gewisse Ziele erreichen, sollten Investoren ihre Ausschlusskriterien überdenken», sagt er. «Fortschritt sollte ermutigt werden.»

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