Die Partnerschaft zwischen der Börsenbetreiberin SIX und Wordline hat bereits Nachahmer gefunden. Dem schweizerisch-französischen Gespann erwächst so ein gewichtiger neuer Rivale.

Die dänische Nets galt lange als Interessentin für das Kartengeschäft der SIX. Den Deal machte die Schweizer Börsenbetreiberin dann aber mit Worldline: Die Franzosen erwarben im vergangenen Mai einen Mehrheitsanteil an der Payment-Sparte. Damit soll Ende Jahr der grösste Zahlungsverkehrs-Abwickler in Europa entstehen, tönten die beiden Partner damals.

Doch Nets schaut dem offensichtlich nicht tatenlos zu. Sie fusioniert mit der deutschen Concardis Payment Group, um die europäische Expansion weiter voranzutreiben, wie einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen war.

Milliarden-Umsatz geplant

Der Zusammenschluss erfolgt im Rahmen eines Aktientauschs, wobei die Anteilseigner von Concardis ihre Aktien in Nets einbringen und im Gegenzug Anteile an Nets erhalten. Gemeinsam erwirtschaftet die neue Gruppe einen Betriebsgewinn von rund 500 Millionen Euro und einen Nettoumsatz von 1,3 Milliarden Euro.

Bo Nilsson leitet die zusammengeführte Gruppe als CEO. Robert Hoffmann wird die Concardis Payment Group weiterhin als Chef führen und an Nilsson berichten, wie es weiter hiess. Der Hauptsitz der Gruppe wird sich im dänischen Ballerup befinden. Nets und Concardis Group werden zudem ihre jeweiligen Markennamen beibehalten.

Damit ist kein Monat vergangen, und dem Gespann SIX-Worldline ist ein mächtiger Konkurrent erwachsen. Im Payment-Geschäft, wo Skaleneffekte den Ausschlag geben, zeichnet sich in den nächsten Jahren ein Elefantenrennen ab – weitere grosse Hochzeiten sind wahrscheinlich.

Gelegenheit zur Revanche

Die neben SIX Payment und der Retailbanken-Tochter Aduno als dritte Kraft in der Schweiz auftretende Concardis wird den neuen dänischen Hebel wohl auch das hiesige Geschäft umlegen. Unlängst haben die Deutschen schon einmal die Klingen mit der SIX gekreuzt: Concardis bot für das Terminal-Geschäft von Aduno an Schweizer Ladenkassen. Das Rennen machte dann aber letzten August die SIX.

Gut möglich, dass sich für Concardis im deutschsprachigen Raum bald eine Gelegenheit zur Revanche bieten wird.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.25%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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