Viele Banken sind in Asien derzeit heftigem Gegenwind ausgesetzt. Für Edmund Koh, Asien-Chef der UBS im Wealth Management, ist dies Grund genug, seine Leute darauf einzuschwören, noch hungriger zu werden.

Das erste Quartal 2016 hat einigen Banken einen Dämpfer verpasst. Vorsorglich hat denn auch UBS-Konzernchef Sergio Ermotti die Gewinnerwartungen der Anleger etwas gedämpft. Doch nicht nur die UBS spürt den Gegenwind. Die Deutsche Bank erwartet «ein schwaches Quartal», und die Credit Suisse kündigte gar «einen Verlust» an.

Edmund Koh, seines Zeichens Asien-Chef im Wealth Management der UBS, spricht gar vom schwierigsten Quartal seit er im Geschäft ist, wie er gegenüber der Singapurer Tageszeitung «The Strait Times» und finews.ch verlauten liess.

Kopf runter und marschieren

Doch deswegen will er sich nicht von seinem Kurs abbringen zu lassen. Das widerspreche seinem Charakter, sagte er weiter. «Mein Ziel bleibt, an der Spitze zu sein. Doch dabei müssen wir unsere Köpfe senken», betonte er.

Um seine Leute anzutreiben, bedient sich Koh einer speziellen Strategie. Er ruft ihnen die Schwäche der UBS ins Gedächtnis: «Unsere Schwäche ist, dass wir keine Corporate Banker sind und auch kein Kleinkunden-Geschäft in Asien haben, auf das wir aufbauen könnten. 

Solide Investments

«Deswegen müssen wir», so Koh, «hungriger sein, wir müssen vorausschauender sein, und wir müssen bei allem was wir tun, noch ein Stückchen besser werden.» Zur Erinnerung: Die UBS ist mit ihren 272 Milliarden Franken an verwalteten Kundengeldern Asiens grösste Vermögensverwalterin.

Doch die sonst als risikofreudig geltenden asiatischen Privatkundn sind seit den jüngsten Börsenturbulenzen an den Börsen in Fernost zurückhaltender geworden. Dies räumt auch Koh ein und stellt bei seiner Klientel ein grosses Bedürfnis nach umfassender Beratung fest. Gefragt seinen Vorschläge für «solide Investments». 

UBS setzt auf Kultur-Mix

Um den Wünschen und Vorstellungen der Klientel besser zu entsprechen, setzt die UBS bei der Rekrutierung ihrer Berater nun verstärkt auf kulturelle Vielfalt, wie Koh weiter erklärt. Er begründet dies wie folgt: «Ein italienischer Kunde, der in China investieren will, soll von einem Berater bedient werden, der mit der italienischen Kultur vertraut ist.» Ansonsten sei der Kunde schlecht bedient.

Zudem will die Schweizer Grossbank ungeachtet der widrigen Verhältnissen in der Region viele weitere Berater ins Boot holen. So kündigte sie unlängst an, ihren Personalbestand allein in China von derzeit 600 Beschäftigten innert fünf Jahren verdoppeln zu wollen, wie auch finews.ch berichtete.

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