Der Aktienkurs der Credit Suisse geriet dieser Tage wieder unter Druck. Routiniert stellt sich nun die amerikanische Grossaktionärin Harris Associates hinter die Grossbank – und kauft weiter zu.

Der Eigner, dein Freund und Helfer: Wenn es um seinen Anteil an der Credit Suisse (CS) geht, zeigt sich der amerikanische Finanzinvestor Harris Associates immer wieder konstruktiv.

So liess Harris-Anlagechef David Herro am Montag gegenüber der Agentur «Bloomberg» verlauten, dass die Titel der Schweizer Grossbank reichlich Potenzial bieten. Dann nämlich, wenn der CS-Führungsriege um CEO Tidjane Thiam die Strategieanpassung gelingt. Die soll 2018 abgeschlossen sein und strebt unter anderem eine Gewinnverdoppelung an.

«Das CS-Geschäft sollte dann mindestens zum Anderthalbfachen des Buchwerts handeln», gab sich Herro jetzt überzeugt.

Die Hälfte des Börsenwerts eingebüsst

Die Frage ist, ob der Finanzinvestor damit auch andere Anleger zu überzeugen vermag. Im Jahresverlauf hat die CS-Aktie rund die Hälfte ihres Werts eingebüsst. Erst im zweiten Quartal gelang es dem Institut, wieder schwarze Zahlen vorzuweisen.

Harris Associates nutzte die Kursschwäche, um den Anteil an der Grossbank auszubauen. Letzten April erhöhte die in Chicago ansässige Investmentgesellschaft ihre Position bei der CS mit 8,5 Prozent deutlich. Letzten Juni stieg der Anteil dann nochmals auf 9 Prozent.

Grösste CS-Aktionärin

Inzwischen hält der Aktionär aus den USA über 10 Prozent an der Bank, wie «Bloomberg» weiter berichtete. Ohne die Berücksichtigung der Wandelrechte der Olayan Group und der Katar Holding ist Harris Associates damit die grösste CS-Aktionärin.

Wiederholt stärkte Anlagechef Herro den Schweizern auch rhetorisch den Rücken (etwa hier und hier). Ob es sich dabei bloss um Zweckoptimismus handelt, wird erst die Zukunft zeigen

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