Lange blieb es still um die Kampagne, welche die Schweiz zum führenden Vermögensverwaltungs-Standort befördern soll. Nun setzen die Initianten auf Innovation. Doch leider bleibt auch dieser Plan ziemlich vage.

Sie war 2012 mit Pauken und Trompeten angekündigt worden: Die Asset-Management-Initiative der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und der Swiss Funds & Asset Management Association (Sfama). Ehrgeizig waren auch ihre Ziele.

So planten die Branchenvertreter, den Schweizer Finanzplatz binnen weniger Jahre zu einem Kompetenzzentrum für die institutionelle Vermögensverwaltung auszubauen. Doch seither sind die Pauken und Trompeten verstummt.

Der Vermögensverwaltungs-Standort kämpft wie das Banking mit einer Strukturkrise, die letztens auch das Opfer des grossen Fondshauses Swisscanto forderte. Entsprechend beschäftigt ist die Branche mit der Gegenwart. Für die Zukunft bliebt da kaum mehr Zeit.

Entscheid erst im Frühling

Vor einem Jahr beteuerte der bei der Bankiervereinigung mit der Initiative betraute Peter W. Grünblatt gegenüber finews.ch, dass im Hintergrund Gespräche liefen und die Ziele noch immer dieselben seien. Doch der grosse Wurf blieb aus.

Nun aber könnten die Dinge wieder in Bewegung kommen. Im Magazin «Schweizer Bank» (Artikel nur in der Printausgabe) meldete sich nämlich Sfama-Geschäftsführer Markus Fuchs zu Wort. Er hat Neuigkeiten: 2015 soll im Rahmen der Initiative ein «Asset-Management-Park» lanciert werden.

Ziel der Parks sei es, so Fuchs, «Innovation und Unternehmertum» im Asset Management zu stärken. Es gelte, «gute Ideen bis zur kommerziellen Nutzung als Produkte und Dienstleistungen» zu begleiten. Anfang dieses Jahres werde dazu eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Nach deren Abschluss im ersten Quartal 2015 würde dann «detailliert informiert» werden, so Fuchs weiter.

Ohne Sponsoren läuft weiter nichts

Ein Fortschritt zwar, aber doch bleibt Vieles offen. Nicht zuletzt die Finanzierung des Parks. «Sollte das Projekt realisiert werden, müsste die Finanzierung von Sponsoren aus der Industrie sichergestellt werden», gibt der Verbandsmann zu. Derweil drängt die Zeit.

Wie finews.ch berichtete, zeichnet sich im Schweizer Fondsmarkt eine Schere ab. Die hiesigen Anbieter registrieren kaum noch neue Produkte – derweil fluten ausländische Häuser den Markt und führen die Erträge in die Heimat ab. Gleichzeitig sind mehr als die Hälfte der hierzulande gehandelten Fonds in Luxemburg registriert. Und die Dominanz des Grossherzogtums und anderer Finanzplätze im weltweiten Geschäft nimmt eher noch zu.

Machbarkeitsstudien lassen da guten Willen vermuten. Doch der allein wird nicht reichen.

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