Die Deutsche Bank will die ehemalige Führungsriege wegen Verlusten zur Kasse bitten, darunter den ehemaligen Risikochef Hugo Bänziger. Der heutige Teilhaber der Bank Lombard Odier setzt sich zur Wehr.

Er weigere sich, auf einbehaltene Boni zu verzichten, sagte Hugo Bänziger der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Es gibt keinerlei juristischen Vorwürfe gegen mich, ich habe mir nichts vorzuwerfen», stellt Bänziger klar, der seit 2014 als Teilhaber der Genfer Privatbank Lombard Odier arbeitet.

Der Schweizer war von 2006 bis 2012 Risikochef und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Deutschen Bank.

Deutsche-Bank-CEO Paul Achleitner hatte auf der Hauptversammlung Mitte Mai gesagt, eine Einigung in dem Streit stehe unmittelbar bevor. Doch diese Darstellung ist laut Bänziger falsch. «Auf was die Äusserung Achleitners beruht, entzieht sich meiner Kenntnis. Bis zur Hauptversammlung war ich mit ihm neun Monate lange nicht in Kontakt, hatte nichts gehört, auch nicht über Anwälte.»

Moralische Druckversuche

Der 61-Jährige sehe keinerlei Handhabe ihn zu belangen. Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt habe jeden Stein umgedreht, und das Verfahren ausdrücklich eingestellt. Auch interne Disziplinarmassnahmen in der Bank gäbe es nicht, so Bänziger weiter.

Bänziger mutmasst stattdessen, dass Mangels juristischer Grundlage Achleitner offenbar eine Notwendigkeit sehe, moralischen Druck auf die ehemaligen Geschäftsleitungsmitglieder auszuüben.

In den Boni-Streit involviert sind neben Bänziger auch die ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann und Anshu Jain.

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