Die Genossenschafts-Bank hat ihr Risikowesen neu gestaltet, während die Finanzaufsicht Vorgänge bei Raiffeisen untersucht. Damit klärt sich auch die Zukunft der Rechtschefin Nadia Ceregato ein Stück weit auf, wie sich nun zeigt.

Raiffeisen Schweiz vermeldete es am (heutigen) Montag Morgen: Beat Hodel (Bild unten) übernimmt ab nächstem Jahr die Leitung des Departements Risiko & Compliance. Interimistisch ist er bereits Chef des neu geschaffenen Departements gewesen, über dessen Bildung letzten November auch finews.ch berichtete.

Hodel wurden damals die Bereiche Gruppenrisikosteuerung, Kreditrisikomanagement sowie Legal & Compliance zugewiesen. Dass die Neuorganisation in Zusammenhang steht mit den Untersuchungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), stellte das Institut stets in Abrede. Die Behörde untersucht derzeit Vorgänge um die unter dem früheren CEO Pierin Vincenz getätigten Übernahmen bei der Raiffeisen.

Beat Hodel

In der Weiterbildung

Auf Anfrage von finews.ch hin schafft die Bank nun Klarheit bezüglich einer weiteren Personalie, die in engem Zusammenhang mit dem neuen Compliance-Departement steht: Nadia Ceregato, die bisherige Leiterin des Bereichs Legal & Compliance.

Diese Rolle hat für viel Aufsehen gesorgt, da die Juristin die Ehefrau von Ex-CEO-Pierin Vincenz ist. Vergangenen Herbst hatte Raiffeisen gegenüber Medien mitgeteilt, dass Ceregato entschieden habe, sich beruflich neu zu positionieren und eine Weiterbildung mit Business-Fokus zu absolvieren. Nach Beendigung der Weiterbildung werde sie aller Voraussicht nach in einer «neuen Funktion» zur Raiffeisen Gruppe zurückkehren.

Nun präzisierte die Bank: «Diese Funktion wird nicht mehr im Departement Risiko & Compliance sein.»

Zu grosse Nähe?

Ex-Raiffeisen-CEO Vincenz hatte viele Jahre lang mit Ceregato zusammengearbeitet; auf seinen Abschied bei der Bank hin wurde sie zur Leiterin des Legal & Compliance-Bereichs ernannt.

Die Medien hatten verschiedentlich spekuliert, dass die berufliche wie private Nähe der Finma ein Dorn im Auge sein könnte. Der nun angekündigte Abschied Ceregatos vom Compliance-Bereich dürfte deshalb dazu dienlich sein, ein weiteres heisses Eisen für das Institut aus dem Feuer zu nehmen.

Stellt sich die Frage, welcher Posten sich für Ceregato bei Raiffeisen Schweiz findet. Auf der Webseite der Bankengruppe ist sie weiterhin als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung aufgeführt. Wie es im Umfeld des Instituts heisst, soll sie sich künftig für eine mehr «marktnahe» Rolle interessieren. Das heisst, wenn sie tatsächlich zur Genossenschafts-Bank zurückkehrt.

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