Die UBS öffnet in diversen Ländern Europas ihre Schnittstellen für Fintech-Anbieter. Der Schritt erfolgt allerdings nicht ganz freiwillig.

Mit Unterstützung des Münchner Fintechs Ndgit hat die UBS einen «Sandkasten» eröffnet, in dem sich seit dem 14. März Drittanbieter tummeln können, um den Anschluss an die Grossbank zu proben. Dies war einer Mitteilung von Ndgit vom Donnerstag zu entnehmen.

Die «sandbox» ist Teil des Fahrplans der Europäischen Zahlungsdienste-Richtlinie PSD2, gemäss deren mehr als 3'000 Banken auf EU-Gebiet schrittweise Schnittstellen (API) zur ihrer IT für Dritte öffnen müssen. Das Spektrum umfasst etwa Abfragen zu Kontoinformationen und -Deckung sowie für Deutschland und Grossbritannien zusätzlich Zahlungsauslösungen. Die Bereitstellung der Schnittstellen erfolgt bei der UBS für die Bankniederlassungen in Österreich, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg und Grossbritannien.

Software im Sandwich

Partner Ndgit, der über 30 Banken rund um die PSD2-Richtlinie unterstützt, liefert dabei das Software-Bindeglied zwischen dem Kernbanken-System der UBS und den Diensten der Drittanbieter, wobei Ndgit gleich noch die Schnittstellen bereitstellt.

Dafür kassieren die Münchner von den Banken eine Lizenzgebühr und werden auch von Drittanbietern für die Nutzung der Schnittstelle abgegolten. Ndgit hat bereits die Schweizer Open-Banking-Pionierin Hypothekarbank Lenzburg mit ihren Diensten beliefert.

Wie es im Umfeld des Fintechs heisst, soll zudem eine weitere «grosse» Schweizer Bank die Software nutzen, um im Europageschäft den PSD2-Vorschriften zu entsprechen. Dabei dürfte es sich wohl um die Credit Suisse handeln.

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