Bei der UBS tritt der langjährige Chef des Geschäfts mit externen Vermögensverwaltern ab. Nicht ein Team-Manager, sondern ein Superreichen-Banker übernimmt, wie finews.ch erfahren hat.

Stefano Veri (Bild unten) geht bei der UBS in Frühpension – offenbar auf eigenen Wunsch und nach rund 40 Jahren bei der grössten Schweizer Bank. Dies ist einem internen Schreiben zu entnehmen, dass finews.ch vorliegt. Für ihn wird ab kommendem Oktober Thomas Frauenlob übernehmen, der bisher die superreiche Klientel (UHWNI) in der Schweiz betreut hat.

Dreistelliger Milliardenbetrag an Vermögen

Der UHNWI-Banker tritt in tiefe Fussstapfen. Der im erlauchten Range eines Group Managing Director wirkende Veri hatte 2014 das globale Business mit unabhängigen Vermögensverwaltern (bei der UBS als Financial Intermediaries oder FIM bezeichnet) inne, das Frauenlob nun übernimmt. Insbesondere das Schweiz-Geschäft und jenes mit Family Offices (FIM Institutional) haben sich für die Grossbank in den letzten Jahr stark entwickelt, wie intern zu hören war.

2019 verwaltete die UBS dort nach eigenen Angaben einen dreistelligen Milliardenbetrag an Vermögen und zählte sich zu den weltweiten Marktführern. Wie Veri in Gesprächen zu verstehen gab, verdiente seine Einheit für das UBS Wealth Management sehr gutes Geld. Mit dem Wachstum erhöhte sich auch die Marge, da im FIM-Geschäft Skaleneffekte ins Spiel kommen.

Holte Kunden zurück, welche die UBS verlor

Veri erklärte auch gerne, dass seine Einheit indirekt jene Kunden zur UBS zurückholte, welche in der Vergangenheit die Grossbank in Richtung eines unabhängigen Vermögensverwalters verlassen hatte. 

Interessant ist dabei, dass Veris Geschäftseinheit in den jeweiligen Quartals-Präsentationen kaum je erwähnt worden ist. Das mag an der Reporting-Linie liegen: Veri, der ein internationales Reich übersah, rapportierte jeweils an den Chef des Schweizer Wealth Managements, Anton Simonet. Insofern war der Tessiner, dem auch ein enges Verhältnis zu Ex-CEO Sergio Ermotti nachgesagt wird, eine Art mächtiger «Private Banker im Schatten» innerhalb der UBS.

Veri 500

Linie zu Iqbal Khan

2019 stellte Veri sein Reich nochmals um und formulierte ehrgeizige Wachstumsziele, nicht zuletzt im internationalen Geschäft. Der Aufbau eines Hub im amerikanischen Miami fürs die Bedienung von Vermögensverwaltern in Lateinamerika verzögerte sich aber zuletzt.

Frauenlob, der 2010 als Investmentbanker zur UBS Schweiz stiess und sich danach ein Netzwerk bei superreichen Kunden aufbaute, ist ebenfalls einer der mächtigen Group Managing Directors bei der UBS.

Gemäss Medienberichten soll er aber diesen August von Iqbal Khan, dem Co-Chef Wealth Management, durch zwei nachrückende Manager ersetzt worden  sein. UHNW-Banker Frauenlob blieb aber bei der UBS und findet nun im weniger glamourösen FIM-Geschäft eine neue Heimat. Er solle die Einheit zu weiterem Wachstum führen, wie dem Memo zu entnehmen war. Er rapportiert weiterhin an Simonet sowie über eine «dotted line» auch an Khan.