Nach der Schweiz hat die UBS nun fahrplanmässig den Vertrieb in zwei Nachbarländern aufgenommen, wie finews.ch erfahren hat. Dem schnellen Ausbau der Mandate steht in Europa allerdings eine überraschende Hürde entgegen.

Die UBS hat das mit hohen Hoffnungen verknüpfte Mandat «My Way» vor wenigen Wochen in Deutschland und Italien lanciert. Dies bestätigte die Grossbank auf Anfrage von finews.ch. Dem offiziellen Start war ein «Softlaunch» im Spätsommer vorangegangen.

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Mit dem digitalisierten Vermögensverwaltung-Mandat richtet sich die im Ausland auf superreiche Privatkunden spezialisierte Grossbank explizit ans Segment der «nur» vermögenden Kunden. Ab einer Eintrittschwelle von 250’000 Franken ermöglicht diesen das Produkt, zusammen mit ihrem Berater ein Portfolio aus rund 50 Bausteinen zusammenzustellen. Ähnlich wie bei Netflix erstellen Nutzer so eine «Playlist» eigener Anlagestrategien.

Von UBS-Chef Ralph Hamers ist das Diktum bekannt, dass das Angebot der Bank mehr so wie der bekannte Streaming-Dienst werden müsse. Die Grossbank hatte im vergangenen Sommer das ehrgeizige Ziel formuliert, binnen Jahresfrist nicht weniger als 30 Milliarden Franken über My-Way-Mandate zu verwalten.

Skalen in den Staaten

Anfang 2020 hatte die UBS in der Schweiz das Angebot lanciert. Wie die Grossbank vergangenen Oktober berichtete, hat sie das Volumen der in den Vermögensverwaltungs-Mandaten gehaltenen Gelder in den ersten neun Monaten des Jahres von 1,5 auf 5,1 Milliarden Dollar gesteigert. Dabei sind hierzulande auch Gelder von Kunden aus Europa und Asien in den Produkten gebucht.

Mit Blick auf die USA liess das jüngst Institut durchblicken, dass auch dort skalierbare Angebote für eine vermögende Kundschaft in Planung sind.

Deutschland und Italien bereits migriert

In Deutschland und Italien sei die Kundenresonanz positiv und das Interesse hoch, ist aus dem Umfeld der Bank zu hören. Zum «Rollout» in anderen Regionen äussert sich das Institut nicht.

In Europa ist die UBS im vergangenen Jahr dazu übergegangen, europäische Millionärskunden (500’000 bis 5 Millionen Dollar Vermögen) als so genannte Private Clients gesondert zu bedienen, wobei mehr standardisierte Produkte zum Einsatz kommen. Genau an diese Klientel richtet sich nun auch My Way.

Kenner der Bank berichten allerdings, dass die Einführung in den europäischen Ländermärkten auch von der jeweiligen IT abhängt. So fällt auf, dass Deutschland wie Italien bereits auf die relativ neue und milliardenteure Buchungsplattform migriert sind, welche die UBS von der Schweiz aus betreibt.

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