Der Niedergang der einstmals so stolzen Credit Suisse sei dramatisch. Ihm tue es leid für die vielen ausgezeichneten CS-Mitarbeitenden, sagt der Kaderstellen-Vermittler Oliver Berger gegenüber finews.ch und hofft nun, dass eine Diskussion über unser Wertegerüst in der Schweizer Finanzbranche entstehe.

Mit dem Untergang der Credit Suisse (CS) und der Einverleibung in die UBS, gehe ein Stück Schweizer Wirtschaftsgeschichte zu Ende, sagte Oliver Berger, Partner bei der Executive-Search-Firma Witena, am Sonntagabend gegenüber über finews.ch.

Was aus der unternehmerischen Not und dem Pioniergeist eines Alfred Escher geboren wurde und sich dazumal als die Unternehmerbank per se positionierte, wurde in den vergangenen Jahren durch Investoren und Führungspersonen ausgehöhlt, wie man es nach der Finanzkrise nicht mehr zu denken wagte.

Eine gewisse Ironie

«Dass mit der CS, eine der drei Banken, die am besten durch die Finanzkrise von 2008 kamen (Barclays und Deutsche Bank waren die anderen), heute ihren Endpunkt findet, hat eine gewisse Ironie», sagt Berger weiter.

«Es tut mir persönlich sehr leid für die vielen ausgezeichneten CS-Mitarbeitenden, die ich im Laufe meiner Karriere kennenlernen durfte.»

Weckruf für die Schweizer Finanzbranche

«Andererseits hoffe ich, dass dies für uns alle als Weckruf gilt, für eine Diskussion über unser Wertegerüst in der Schweizer Finanzbranche. Meiner persönlichen Empfindung nach, hat das American Banking das Swiss Banking komplett zerstört. Es ist Zeit für einen Neuanfang», so Berger.

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