Mit dem unwiderruflichen Ende der Credit Suisse eskaliert der Kampf um die besten Bankerinnen und Banker im Markt. Nun reagiert die Deutsche Bank mit einem mutigen Vorstoss aus der Schweiz.

Die Deutsche Bank hat ihren derzeitigen Schweiz-Chef Marco Pagliara zum neuen Head of Emerging Markets ernannt, wie einem internen Memo zu entnehmen ist, in das finews.ch Einsicht hatte. Die Region Emerging Markets umfasst den asiatisch-pazifischen Raum, den Nahen Osten und Lateinamerika.

Die Ernennung erfolgt mit sofortiger Wirkung und ist eine Reaktion auf den überraschenden Abgang Jin Yee Young, die vor weniger als sechs Monaten von der Credit Suisse (CS) zur Deutschen Bank wechselte und nun bei der UBS angeheuert hat, wie auch finews.ch am (heutigen) Donnerstag meldete. Bei der deutschen Bank war sie für das Private Banking in Asien zuständig und soll nun einen vergleichbaren Posten bei der UBS übernehmen, die wiederum daran ist, die CS zu integrieren.

Von Zürich nach Singapur

Mit Pagliara wechselt ein hochkarätiger Private Banker von Zürich nach Singapur. Der einstige McKinsey-Berater wechselte 2019 von Goldman Sachs, wo er in der Folge verschiedene Führungsfunktionen innerhalb der Deutsche Bank inne hatte. Er war stets in Zürich stationiert. Seine Nachfolge für die Funktionen als CEO der Deutschen Bank (Schweiz) und Chief Country Officer für die Schweiz soll «zu gegebener Zeit» bekanntgegeben werden, wie weiter zu erfahren war. 

Diese Personalie wird umso wichtiger sein, zumal die Deutsche Bank anlässlich ihrer Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal 2023 bekanntgegeben hatte, in den kommenden zwei Jahren weltweit 250 Kundenberaterinnen und -berater zu rekrutieren.

Fast 20 Jahre im Sold der Credit Suisse

Young 1

Young (Bild oben) hatte erst im vergangenen April ihre Strategie für das asiatische Private Banking der Deutschen Bank vorgestellt und sich dabei zum Ziel gesetzt, die Erträge in ihrer Region innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln. Zur Deutschen Bank war sie nach fast zwei Jahrzehnten im Sold der CS gestossen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.42%
pixel