Die Hypothekarschulden in der Schweiz haben ein gewaltiges Ausmass erreicht. Die Entwicklung bereitet der Credit Suisse Sorgen – insbesondere mit Blick auf die Zinsentwicklung.

Zusammengezählt dürfte das Hypothekarkreditvolumen in den Büchern der hiesigen Banken Ende des Jahres 2018 den Wert von 1'000 Milliarden Franken überschreiten, schreibt die Credit Suisse (CS) in ihrem am Donnerstag publizierten «Immobilienmonitor Schweiz»

Zwar habe sich der Häusermarkt zuletzt etwas abgekühlt. Die Verschuldungsquote, also das Verhältnis zwischen Hypothekarschulden und Bruttoinlandprodukt (BIP), hat sich indes weiter aufgebläht. Konkret haben die Banken mittlerweile fast das eineinhalbfache des Schweizer BIP als Hypothekarschulden in den Büchern (siehe Grafik unten).

Zum Vergleich: 1975 lag die Quote der Hypothekarforderungen am BIP bei 47 Prozent gegenüber 146 Prozent 2017.

Hypo 11 500

Hypozinsen ziehen an

Die Frage, welches Niveau der Verschuldungsquote noch als problemlos und was  bereits als bedrohlich einzustufen ist, lässt sich allerdings nicht so einfach beantworten. In der Schweiz entfällt beispielsweise – im Unterschied zu anderen Ländern mit hohen Schulden – der Grossteil der Hypotheken auf Fixhypotheken, was die Zinsrisiken erheblich reduziert, so die CS-Experten.

Eine gewisse Besorgnis sei aber durchaus gerechtfertigt, so die CS weiter. Die Grossbank verweist dabei auf die steigenden Hypothekarzinsen. Sie rechnet damit, dass die Zinssätze von Fixhypotheken mit mittleren und langen Laufzeiten in den kommenden zwölf Monaten eine zusätzliche Erhöhung um insgesamt 30 bis 50 Basispunkte erfahren (siehe Grafik). 

Hypo 2 500

Nischenanbieter auf dem Vormarsch

Interessant ist auch die Verteilung der Marktanteile. Demnach ist die Hypothekarkredit-Vergabe nach wie vor fest in den Händen der Banken. Per Ende 2017 hatten die Geldhäuser ein Hypothekarvolumen von rund 974 Milliarden Franken ausstehend. Allerdings tummeln sich aber auch Versicherungen und Pensionskassen im Markt.

Mit einem Volumen von 36,7 Milliarden Franken für Versicherungen, respektive 14,4 Milliarden Franken für Pensionskassen fristen sie zwar ein Nischendasein. Sie vereinen gerade mal 5,1 Prozent des Marktes auf sich. Jedoch stammen letztere Zahlen von Ende 2016.

Die CS räumt denn auch ein, dass die branchenfremde Konkurrenz markant höhere Wachstumsraten als die Banken aufweisen (siehe Grafik). 

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