Ziert sich der eine Multimilliardär noch, wenn der andere zahlt? Wie in den Kampf gegen den Welthunger neue Bewegung geraten könnte.

Jeff Bezos (Bild unten) tut es: Der Amazon-Gründer hat eigene Aktienanteile an der Online-Handelsplattform im Gegenwert von 2 Milliarden Doller verkauft, wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Zuvor hatte Bezos am Klimagipfel COP 26 in Glasgow versprochen, diese Summe zugunsten der Umwelt und für die Transformation der Lebensmittel-Produktion einzusetzen. Investiert werden sollen die Gelder via den nach dem Multimilliardär selber benannten Bezos Earth Fund.

Bezos 501

Ein kontroverser Tweet

Damit betätigt sich der Amerikaner als Philanthrop der Extraklasse, während der Eigner eines anderen Börsen-Überfliegers eine Kontroverse losgetreten hat. Via seinen Lieblingskanal, den Kurznachrichten-Dienst Twitter (siehe unten), stellte Elon Musk dieser Tage 6 Milliarden Dollar für die Bekämpfung des Welthungers in Aussicht. Dies allerdings nur, wenn ihm die Macher des Uno-Welternährungs-Programms schlüssig aufzeigen könnten, dass jene Summe das Problem tatsächlich lösen könne, twitterte der Gründer des Elektorauto-Bauers Tesla.

Musk hat in den vergangenen Tagen aufgrund der Börsenbewertung von Tesla Bezos als reichsten Mann der Welt abgelöst.

42 Millionen Menschen retten

Zuvor hatte David Beasley, der Direktor des Welternährungs-Programms der Vereinten Nationen, erklärt, mit lediglich 6 Milliarden Dollar liessen sich 42 Millionen Menschen vor dem Hunger bewahren. Beasley richtete diese Aufforderung gezielt an die Superreichen dieser Welt, unter denen Musk und Bezos ganz vorne rangieren. Auf Musks Herausforderung hat der Uno-Direktor bereits reagiert: Er sieht sich durchaus in der Lage, sich gegenüber dem Elektroautomobil-Pionier zu erklären.

Interessant wird nun zu sehen sein, ob Musk nicht schon früher das Portemonnaie für den guten Zweck öffnet – ganz einfach, weil Bezos es schon getan hat.

Wie beim Space Race?

Zwischen den beiden Multimilliardären herrscht nämlich ein Wettbewerb, den sie gerne auch in der Öffentlichkeit ausfechten. Spielwiese ist bis anhin vor allem das All gewesen: Musk und Bezos liefern sich mit dem Virgin-Gründer Richard Branson einen Wettlauf darum, kommerzielle Reisen ins Weltall zu ermöglichen. Dieses «Space Race» der drei Unternehmer – Bezos startete Blue Origin im Jahr 2000, Musk gründete SpaceX im Jahr 2002 und Branson 2004 Virgin Galactic – hat längst ebenfalls Milliarden verschlungen. Auch hier will jeder der erste sein; Branson flog  mit seinem Raumgleiter im vergangenen Juli an die Grenze zum Weltall.

Nun muss sich zeigen, ob die gleiche Dynamik auch in der Philanthropie zu spielen vermag. Dass damit der Welt mehr geholfen wäre als mit Weltall-Tourismus für Superreiche, liegt jetzt schon auf der Hand.

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