Firmenansiedlung in Dubai: Neue Zahlen überraschen
Laut einem Bericht der Dubai International Chamber vom Sonntag stammten 58 Prozent der neu registrierten Unternehmen im Golfemirat aus Asien. Weit dahinter rangiert Europa mit 16,1 Prozent. Letztere Gruppe schliesst die EU, die Schweiz und Grossbritannien ein.
Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) landet mit 12,9 Prozent für viele weit vor Afrika und Nord- und Südamerika, die zusammen nur einen Anteil von 6,5 Prozent auf die Waage bringen. Dies erstaunt insofern, als dass Dubai aufgrund seiner Rolle als Finanz- und Handelsdrehkreuz auch als das New York von Afrika bezeichnet wird.
Verlass auf das Scheichtum
Die neun GUS-Mitgliedsstaaten nutzen das global über Flugverbindungen, Auslandsbanken und den Freihafen Dschebel Ali hervorragend vernetzte Dubai, die Handelsmetropole des Golfstaats VAE, teilweise auch als Ausweichstandort, um westliche Sanktionen gegen die Russische Föderation zu umgehen.
Im Gegenzug sind auch die GUS-Länder für arabische Firmen aufgrund der Bevölkerungsmasse und des Rohstoffreichtums im Bezug auf Agrarprodukte, Metalle und Edelmetalle interessant.
Auch KMU oftmals aus Asien
Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) führte Asien ebenfalls die Liste an und stellte fast die Hälfte der insgesamt im ersten Halbjahr 2025 von der Kammer gewonnenen Unternehmen. Der Nahe Osten und die GUS verzeichneten ein deutliches Wachstum und machten 22,3 Prozent der gewonnenen KMU aus, gefolgt von Afrika mit 11,6 Prozent, Europa mit 9,8 Prozent und Amerika mit 7,1 Prozent.
Die Kammer verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen jährlichen Zuwachs von 138 Prozent bei der Gesamtzahl der von ihr nach Dubai geholten Firmen. Darunter befanden sich sowohl multinationale Konzerne (MNCs) als auch KMU. Die Zeichen stehen auf Wachstum. Dasselbe gilt für einen verschärften Wettbewerb. «Das Produktionswachstum erreichte in den VAE aufgrund starker Verkäufe und inländischer Nachfrage ein Sechsmonatshoch, während das Volumen neuer Aufträge angesichts des Wettbewerbsdrucks und von Störungen in den Lieferketten auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021 fiel», sagt Dr. Nasser Saidi, Präsident der Nasser Saidi & Associates und einer der führenden Ökonomen am Golf.