Die UBS hat die Position eines Länderchefs für die Marktregion Grossbritannien neu geschaffen. Der Verantwortliche rapportiert direkt an Ulrich Körner.

Bereits am (heutigen) Montag wird Mark Yallop (Bild unten) seine neue Stelle als Group Country Chief Executive für Grossbritannien antreten, wie die UBS in einem internen Memo vergangene Woche mitteilte, das finews.ch vorliegt. Das britische Branchenblatt «Financial News» berichtete als erstes Medium darüber.

Mark Yallop bringe grosse Expertise in der Kundenbetreuung, in der Unternehmensführung sowie an der regulatorischen und politischen Front mit, heisst es in der internen Mitteilung weiter. Seine breite Branchenerfahrung werde es zudem ermöglichen, Schlüsselinitiativen in Grossbritannien und darüber hinaus zu steuern.

Yallop wird direkt an Ulrich Körner, dem derzeitigen Gruppen-CEO für die Marktregion EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika), rapportieren.

Führungsfunktion bei Interdealer-Broker

Mark_YallopZuletzt arbeitete Yallop als Chief Operating Officer (COO) bei der britischen Firma ICAP. Dabei handelt es sich um einen so genannten Interdealer-Broker, der eine wesentliche Rolle bei den Manipulationen um den Libor-Referenzzinssatz spielte, wie die britische Wirtschaftszeitung «Financial Times» im vergangenen Dezember berichtete.

Interdealer-Broker führen Wertschriftenkäufer und -verkäufer zusammen und kommen vor allem bei grösseren Transaktionen illiquider oder massgeschneiderter Wertschriftenpakete zum Zug. Ausserdem sind diese Vermittler bei der Bereitung von Marktinformationen relevant. Das machten sich die früheren, strafbaren UBS-Mitarbeiter zu Nutze, als sie über die Interdealer-Broker die Libor-Zinssätze verbotenerweise beeinflussten.

Zahlungen von der UBS

Darüber hinaus brachten die Interdealer-Broker auf Grund der UBS falsche Informationen auf den Markt, was wiederum andere Banken zu Fehlannahmen verleitete.

Anderseits verbreiteten die Interdealer-Broker auf Betreiben der UBS vorgetäuschte Transaktionen und Falschinformationen über den Libor-Markt – dies in der Absicht, dass unwissende Banken ihre Eingaben nach London für die tägliche Libor-Festsetzung in die von der UBS gewünschte Richtung machten. Die Firma ICAP erhielt von der UBS während 18 Monaten vierteljährliche Zahlungen von 15'000 britischen Pfund für ihre Dienste, wie die «Financial Times» seinerzeit berichtete.

Wie erinnerlich musste die UBS als Konsequenz aus dem Libor-Skandal eine Busse von insgesamt 1,4 Milliarden Franken bezahlen.

Von der Deutschen Bank zu ICAP

Yallop stiess 2005 von der Deutschen Bank zu ICAP, wo er gemäss weiteren Angaben massgeblich für den Aufbau der technologischen Infrastruktur verantwortlich war. Im Mai 2011 kündigte er an, sobald seine Nachfolge geregelt sei, von seinem Posten als Chief Operating Officer zurückzutreten.

Seit seinem Abgang bei ICAP war Yallop nicht mehr in der Finanzbranche tätig. Derzeit ist er bei dem Think-Tank «The Board of The Centre for Social Justice» sowie im Entwicklungsrat des medizinischen Forschungszentrumns «The Francis Crick Institute» engagiert, das im Jahr 2015 seine Tore öffnen soll.

Neue Länderchefs

Wie die «Financial News» berichtet, ist die UBS unter der Ägide von Ulrich Körner in verschiedenen Marktregionen dazu übergegangen, Länderchefs zu ernennen.

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