Der Personalbestand bei den Schweizer Banken ist im vergangenen Jahr dramatisch gesunken. Der Rückgang hat regulatorische und vor allem statistische Gründe. Das macht die Sache nicht besser.

Ende 2017 beschäftigten die Schweizer Banken noch 93'555 Angestellte. Das ist ein dramatischer Rückgang von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie einer Mitteilung des Arbeitgeberverbandes der Banken der Schweiz zu entnehmen ist. Damit sank der Mitarbeiterbestand bei Banken im vergangenen Jahr erstmals seit statistischer Erfassung unter die Marke von 100'000.

Vermeintliche Entlassungswelle?

Zwei Dinge fallen dabei auf: Erstens geht der Löwenanteil des Rückgangs von 2017 auf das Konto der beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS. Dort sank der Mitarbeiterbestand um ganze 23,1 Prozent auf noch 26'566 Beschäftigte. Auffällig daran ist zweitens, dass diese vermeintliche Entlassungswelle bei den Grossbanken an der Öffentlichkeit völlig vorbeigegangen ist.

Der Grund ist einfach: Es handelt sich dabei nicht um Entlassungen, sondern um Verlagerungen. Und diese erfolgten aus regulatorischen Gründen. Denn im Zuge der «Too Big To Fail»-Regulierung mussten die Grossbanken ihre Organisationsstruktur anpassen, was zur Verlagerung von Personal in konzerninterne Dienstleistungsgesellschaften führte, wie es heisst.
Der Sondereffekt zeigt sich auch bei im Ausland beschäftigten Schweizer Bankern: Dort sank der Mitarbeiterbestand um 16,7 Prozent auf 13'220.

Anhaltender Rückgang

Da diese Dienstleistungsgesellschaften nicht über eine Banklizenz verfügen, erscheinen die entsprechenden Mitarbeiter nicht mehr in der Statistik. So weit so gut. 

Statistisch erfasst ist aber der effektive Rückgang der Anzahl Mitarbeiter bei Schweizer Banken von 0,8 Prozent. Dieser «leichte Rückgang» stünde im Kontext des anspruchsvollen Umfeldes, des Strukturwandels und der Digitalisierung, hiess es weiter.

Fakt ist, dass dieser leichte Rückgang eine nahtlose Fortsetzung der seit 2008 anhaltenden Erosion von Arbeitskräften im Schweizer Banking darstellt. Jahr für Jahr sinkt der Personalbestand nun schon im Rahmen von durchschnittlich 0,6 Prozent.

Personalbestand KL

Strukturwandel und Digitalisierung im Schweizer Banking sind noch längst nicht abgeschlossen, weshalb sich der Schluss aufdrängt: Ein Ende des Banker-Schwundes auf dem Schweizer Finanzplatz ist nicht in Sicht.

Auslandsbanken bauen ab

Wie der Statistik weiter zu entnehmen ist, geht dieser Schwund hauptsächlich auf das Konto von ausländisch beherrschten Banken. Diese bauten im vergangenen Jahr 440 Arbeitsplätze ab – und bauten im Gegenzug Stellen im Ausland wieder auf.

Doch gibt es auch Institute, welche Personal aufbauen. So beschäftigt Raiffeisen gemäss Statistik 212 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Ein Plus von 370 Beschäftigten weisen die sogenannten Börsenbanken aus. Dabei handelt es sich um Institute, die hauptsächlich im Brokerage und Trading tätig sind.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.58%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.81%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.74%
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