Kosteneinsparungen stehen im Vordergrund

Der Abbruch von Projekten und der Abgang einer Reihe von UBS-Innovatoren muss im Kontext mit dem Merger des UBS Global Wealth Management gesehen werden. Es ist ein erklärtes Ziel, dass die neue Riesen-Einheit der UBS Synergien schaffen und die Effizienz erhöhen soll.

Die Kosten sollen um 100 Millionen Franken sinken. Einen relevanten finanziellen Erfolg durch den Zusammenschluss zu erzielen, ist für die UBS, deren Aktienkurs sich seit geraumer Zeit nur seitwärts bewegt, von grosser Wichtigkeit.

Unklarheit über Evolve

Aus dem Inneren der UBS hört man von einem deutlich gestiegenen Kostendruck. Nicht nur wegen Global Wealth Management. Die Bank-Oberen befürchteten ein baldiges Ende des Börsenzyklus und wollten vorbeugen, raunen UBS-Insider.

In Singapur beispielsweise, so sagen Beobachter, sei das Innovationslabor Evolve faktisch aufgelöst worden. Mit Winfried Gutmannsbauer hat die UBS Ende letzten Jahres einen neuen COO nach Asien entsandt. Bei ihm laufen auch die Fäden bezüglich Innovationen für den Raum Asien-Pazifik zusammen.

Die Frage stellt sich, ob die UBS angesichts des Erfolgsdrucks Synergiegewinne zu erzielen im Global Wealth Management ihre Ausgaben für Innovationen zurückfährt.

Veränderung bei den Ansprüchen

Die UBS verneint dies. Auch Evolve (Bild mit Ketan Samani und Jürg Zeltner) sei nicht eingestellt worden. Im Gegenteil: Das Innovationslabor werde nicht mehr nur für das Wealth Management tätig sein, sondern auch für die Investmentbank und das Asset Management.

Evolve

Zudem verweist die Bank auf jüngere Statements von CEO Sergio Ermotti über die hohe Relevanz von neuen Technologien für die UBS und das Ziel, Prozesse in der Bank komplett zu digitalisieren.

Zeltner hatte noch den Anspruch gehabt, die UBS zur Vorreiterin der Digitalisierung des Wealth Managements unter den Grossbanken zu formen. Doch die neue Spitze mit Martin Blessing und Tom Naratil hat nun mit dem Merger und den Kostenzielen andere Prioritäten.

Innovation muss sich rechnen

Bezüglich Innovationen ist darum mehr Realitätssinn eingekehrt. Wenn vor wenigen Jahren noch Projekte von flamboyanten Zukunftsvisionären angestossen worden sind, um Medien und Öffentlichkeit zu beeindrucken, so steht nun ein eher ein Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vordergrund. Die UBS-Chefs verlangen nun mehr Rechenschaft für Innovationsprojekte, sagen Bank-Insider gegenüber finews.ch.

Die UBS ist als Innovatorin auf dem Boden der Realität angekommen. Neue Technologien müssen nicht zünden und beeindrucken wie ein Feuerwerk. Sie sollen einem bestimmten Nutzen zukommen, sei es im Back- oder Middle Office zur Vereinfachung von Prozessen oder an der Front, wo die Kunden entscheiden, was erfolgreiche Innovationen sind und was nicht.

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